STUDIE 14. Mrz 2014 Peter Schwarz Lesezeit: ca. 2 Minuten

Vergütungsstudie: Überflieger Chemieingenieure

Die Einkommen berufserfahrener Ingenieure sind 2013 in Deutschland um durchschnittlich 2,2 % gestiegen. Doch es gibt erhebliche Gehaltsunterschiede nach Branchen, Unternehmensgrößen und Positionen, wie die neue große Vergütungsstudie der VDI nachrichten zeigt.

Am besten verdienen Ingenieure weiterhin in den Ballungszentren, wo die meisten attraktiven Unternehmen beheimatet sind.
Foto: panthermedia.net/AndreyPopov

In welchen Branchen verdienen Ingenieure am besten?

Die höchsten Gehälter für Ingenieure mit mehr als zwei Jahren Berufserfahrung gibt es in der Chemie- und Pharmaindustrie. Mit 70 290 € p. a. liegen sie weit über dem Branchendurchschnitt von 59 800 €. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Ingenieure im Fahrzeugbau (Jahresbruttogehalt: 64 036 €) sowie im Maschinen- und Anlagenbau (61 620 €).

Wer zahlt die niedrigsten Gehälter?

Weit unter dem aktuellen Durchschnittsverdienst berufserfahrener Ingenieure liegen die Gehälter in Ingenieur- und Planungsbüros (47 500 €) sowie in Bauunternehmen (52 000 €).

In welchen Regionen werden die höchsten Gehälter gezahlt?

Am besten verdienen Ingenieure weiterhin in den Ballungszentren, wo die meisten attraktiven Unternehmen beheimatet sind. An der Spitze liegen die Einkommen in Stuttgart, knapp dahinter rangiert das Ruhrgebiet vor den Ballungsräumen Nürnberg, Frankfurt, Hannover und München. Mit deutlich weniger Geld gehen noch immer Ingenieure in den neuen Bundesländern nach Hause.

In welchen Positionen gibt es am meisten Geld?

Die höchsten Gehälter (93 630 € Brutto-Jahresentgelt) werden an Bereichs- und Hauptabteilungsleiter gezahlt. Ein Abteilungsleiter wird mit durchschnittlich 79 565 € vergütet. Der Jahresverdienst eines Gruppen-/Teamleiters liegt im Median bei 71 275 €. Am Ende der Einkommensskala liegen Ingenieur-Sachbearbeiter. Ihr jährliches Bruttoeinkommen liegt bei 48 952 €.

Verdienen Ingenieurinnen immer noch weniger als Ingenieure?

Ja, leider. Immerhin: Der Einkommensabstand sinkt. Er liegt jetzt bei 3,8 % – in den vergangenen drei Jahren hat er sich damit halbiert. Um die Gehaltsschere zu ermitteln, wurden für die Studie die Jahresvergütungen von jeweils 300 Frauen und Männern in gleichen Positionen und mit gleichen Qualifikationen verglichen.

Zahlen Großunternehmen besser als Mittelständler?

Eindeutig ja. Generell gilt: Je mehr Mitarbeiter ein Unternehmen beschäftigt, desto höher die Durchschnittsgehälter von Ingenieuren – und zwar durchgängig in allen Positionen.

Während ein Ingenieur-Sachbearbeiter in einer kleineren Firma jährlich rund 42 000 € nach Hause bringt, sind es in einem Großkonzern immerhin 16 000 € mehr.

Noch größer ist die Kluft bei Bereichsleitern. Im Konzern liegt ihr Durchschnittsverdienst bei 112 000 €, in Betrieben mit maximal 50 Mitarbeitern bei 67 000 €.

Wie viele Stunden arbeiten Ingenieure in der Woche?

Mehr, als sie müssten. Im Klartext: Die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden wichen im vergangenen Jahr erheblich von den tariflich vereinbarten ab. 83 % der Ingenieure hatten eine tarifliche Wochenarbeitszeit zwischen 36 und 40 Stunden. Die meisten arbeiteten jedoch viel länger: 47 % der Beschäftigten kamen auf 41 bis 45 Stunden, 17 % gar auf Wochenarbeitszeiten zwischen 46 und 50 Stunden. Noch längere Arbeitszeiten gaben in unserer Studie 5 % der Ingenieure an.

Arbeiten Ingenieure heute länger als früher?

Nein, im Gegenteil. Die Wochenarbeitszeit ist in den letzten Jahren sogar gesunken. Arbeiteten 2008 noch 32 % aller Ingenieure mehr als 45 Stunden wöchentlich, waren es im vergangenen Jahr nur noch 22 %.

Was tut sich bei den Einstiegsgehältern?

Im vergangenen Jahr sah es für Absolventen nicht ganz so rosig aus. Die Einstiegsgehälter stiegen gegenüber 2012 nur um 0,8 % auf 44 600 €. Damit lagen sie noch unter der Inflationsrate von 1,5 %.

Offenbar drückt derzeit die große Zahl von Berufseinsteigern auf die Einkommen. In den vergangenen acht Jahren waren die Einstiegsgehälter hingegen stärker gestiegen als die von berufserfahrenen Ingenieuren (siehe Grafik).

Hängt das Einstiegsgehalt auch vom Hochschulabschluss ab?

Ja, durchaus. Die besten Karten bei Gehaltsverhandlungen haben nach wie vor Diplom-Ingenieure von Universitäten und Technischen Hochschulen. Sie kommen auf Einstiegsgehälter von 46 300 €. Etwas schlechter schneiden Master-Absolventen (45 400 €) ab, gefolgt von FH-Diplom-Ingenieuren (43 800 €) und Berufseinsteigern mit Bachelor-Abschluss (42 800 €).

PETER SCHWARZ

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