Gehalt: Frauen erhalten häufig geringere Boni als Männer
Es ist die alte Leier: Frauen verdienen auch 2024 deutlich weniger als Männer. In Ostdeutschland ist die Schere weniger gespreizt als im Westen.
Die Lohnlücke bei Frauen existiert in Deutschland, Österreich und der Schweiz auch bei Bonuszahlungen, nicht nur beim Grundgehalt. Das zeigen Analysen des Ifo Instituts und der Beratung Mercer bei über 270 Unternehmen. In Deutschland bekommen Frauen bei Bonuszahlungen durchschnittlich 6,1 % weniger. In Österreich beträgt die Lücke zwischen Männern und Frauen sogar 7,2 %. Die Unternehmen in der Schweiz zahlen Frauen durchschnittlich 5,2 % weniger Bonus.
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„Die geschlechtsspezifische Lohnlücke bei den Bonuszahlungen ist deutlich größer als beim Grundgehalt. Wegen dieser großen Unterschiede fällt die Lücke beim Gesamtgehalt nochmals deutlich größer aus“, sagt Ifo-Forscherin Michaela Paffenholz. In Deutschland beträgt die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen beim Grundgehalt 2,7 %. Durch Bonuszahlungen erhöht sie sich auf 3,0 % beim Gesamtgehalt.
Gehälter hängen stark von Beschäftigungsmöglichkeiten in den Regionen ab
In Westdeutschland bleibt der Abstand zwischen dem Entgelt der Männer und dem der Frauen mit 19,8 % mehr als dreimal so hoch wie in Ostdeutschland mit 5,8 %. Das geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Mecklenburg-Vorpommern ist das Bundesland mit dem niedrigsten Gender-Pay-Gap. Hier verdienen Frauen im Durchschnitt 3,3 % weniger als Männer. In Baden-Württemberg hingegen beträgt der Unterschied 26,6 %.
Ob und wie viel Frauen weniger verdienen als Männer, hänge sehr stark von den konkreten Beschäftigungsmöglichkeiten vor Ort ab, schreiben die Arbeitsmarktforschenden. So ist der Bodenseekreis stark vom Maschinenbau geprägt. Dort arbeitet der Großteil der Männer in gut dotierten Berufen der Maschinenbau- und Betriebstechnik.