11. 9. 2001: Ein Dienstag wie kein anderer
Einen Tag vor Redaktionsschluss der VDI nachrichten vom 14. 9. 2001 erfolgten die Terroranschläge in New York und Washington. Gute 24 Stunden später gingen aktuelle Berichte in den Druck.
Dienstag, 11. September 2001, kurz vor 15 Uhr machte im Redaktionsflur in der Düsseldorfer Heinrichstraße die Information die Runde, es sei ein Flugzeug in New York in ein Hochhaus gestürzt. Im Büro des damaligen stellvertretenden Chefredakteurs trafen sich schnell etliche Kolleginnen und Kollegen und schauten abwechselnd CNN und BBC. Die „Wunde“, die das erste Flugzeug ins World-Trade-Center geschlagen hatte, ließ zunächst keine eindeutigen Rückschlüsse zu. Lebhaft wurde spekuliert: Unfall? Anschlag? Sportmaschine oder Verkehrsflugzeug?
Unvergessen das Bild, als ein Reporter mit dem WTC im Hintergrund berichtete und währenddessen – für ihn unbemerkt – die zweite Maschine in den anderen Turm einschlug. Es wurde ganz still vor dem Redaktionsfernseher. Da war allen klar, dass die Ereignisse kein Zufall waren. Und als dann noch vom dritten Absturz ins Pentagon berichtet wurde, war die einzige Frage: Was kommt da noch?
Nach knapp zwei Stunden standen beide Türme nicht mehr
Da damals erst am Mittwoch Redaktionsschluss war, wurde das Live-TV-Bild aus New York für den Rest des Nachmittags zum Mittelpunkt. Als um kurz vor 16 Uhr der erste Turm in sich zusammenstürzte, bekam der Verfasser dieser Zeilen Besuch von einem hochrangigen Manager eines US-Halbleiterherstellers. Das Gespräch war natürlich von den Ereignissen in den USA überschattet und dauerte an, als um 16:28 der zweite Turm des WTC einstürzte. Keine zwei Stunden nach dem ersten Einschlag. Geschockt war auch unser Autor in NY. Nach einigen Versuchen konnten wir ihn erreichen. Die Worte fielen ihm hörbar schwer. Für unsere Ausgabe am 14. September, steuerte er dann einen kurzen Beitrag vom Ort des Geschehens bei.
Übrigens: Der damalige Bauredakteur der VDI nachrichten hatte den Einsturz der Gebäude für wahrscheinlich gehalten, sollte es nicht gelingen die Brände zu löschen. Die Stahlskelettbauweise ließ das seiner Erfahrung nach erwarten.
In den gut 24 Stunden, die noch bis zur Fertigstellung der Ausgabe vom 14. September blieben, erarbeitete die Redaktion insgesamt vier Seiten zu den Anschlägen. Neben dem Aufmacher auf Seite 1, der Meinungsseite 2 folgten auf den Seiten 3 und 4 weitere aktuelle Berichte.