Eindrücke vom Deutschen Ingenieurtag 2023
Der DIT 2023 macht Mut für die Zukunft. Der VDI will sich weiter konstruktiv in die gesellschaftliche Debatte einbringen, legt aber auch den Finger in die Wunde, wo die Politik Standort und Innovationskraft entschlossener fördern sollte.
Nach dem Krisenmanagement der letzten Jahre sei es nun endlich an der Zeit, „die Kräfte zu bündeln, Chancen zu ergreifen und Neues auszuprobieren“, begann Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) ihre Eröffnungsansprache zum Deutschen Ingenieurtag 2023. Sie traf damit genau den Geist der Veranstaltung, die unter dem Motto „Gemeinsam Zukunft gestalten – Innovationen für Mensch und Umwelt“ einen neugierigen, aufgeschlossenen Blick auf die Zukunft entwarf.
Über 5000 Teilnehmende beim Deutschen Ingenieurtag 2023
VDI-Präsident Lutz Eckstein nutzte die Gelegenheit auch, um bei allem Optimismus und Tatendrang an die bedrohliche Lage für die hiesige Industrie zu erinnern. „Die Energiekosten hierzulande liegen um den Faktor fünf höher als in den USA oder in China, der Fachkräftemangel und langwierige Genehmigungsprozesse bremsen uns aus“, zählte Eckstein einige der aktuellen Herausforderungen auf. Es komme nun auf die richtige Arbeitsteilung an zwischen Politik, Wirtschaft und den Ingenieurinnen und Ingenieuren, ergänzte der Wirtschaftsweise Achim Truger auf dem DIT-Podium in Berlin vor 300 Teilnehmenden vor Ort sowie rund 5000 VDI-Mitgliedern, die den Ingenieurtag online mitverfolgten. „Politik kann den Rahmen setzen, aber die eigentlichen Innovationen kommen von Ihnen“, so Truger ans Publikum gewandt.
VDI-Umfrage: Viele Deutsche zweifeln an der Zukunftsfähigkeit des Standorts
Eifrige Diskussionen an fünf Standorten über ganz Deutschland verteilt
Der VDI wolle dazu einen Beitrag leisten, indem er der oft ideologisch geprägten Debatte „technologische Szenarien“ gegenüberstelle, so Eckstein. Einen Eindruck davon bekamen die Teilnehmenden bereits im Verlauf des Nachmittages, als in Berlin, aber auch in den vier Regional-Hubs in München, Frankfurt-Höchst, Bonn und Braunschweig eifrig diskutiert wurde. Das Themenspektrum reichte von den Potenzialen künstlicher Intelligenz bis zu Innovationen in der zirkulären Wirtschaft.