Einfach in Wasser einrühren 06. Aug 2024 Oliver Klempert Lesezeit: ca. 1 Minute

Instant-Blut aus Pulver bei Tieren erfolgreich getestet

Seit Jahrzehnten wird an künstlichem Blut geforscht. Das US-amerikanische Unternehmen Kalocyte will nun "Instantblut" entwickelt haben.

Künstliches Blut, das sich aus Pulver anrühren lässt? Funktioniert wirklich. Die US-Firma Kalocyte vermeldet erste erfolgreiche Tests an Tieren.
Foto: PantherMedia / sudok1

Das Vorhandensein von ausreichend Blutkonserven kann im Notfall von entscheidender Bedeutung sein und Leben retten.  Doch oft ist nicht ausreichend Spenderblut vorhanden – im Gegenteil: Weltweit gibt es einen riesigen Mangel. Seit Jahrzehnten wird daher nach einem echten Blutersatz gesucht. Einen großen Schritt bei der Entwicklung künstlichen Blutes will nun das US-amerikanische Unternehmens Kalocyte gemacht haben.

Fetthülle umschließt das Hämoglobin

Bei „Erythromer“ handelt  es sich um ein Pulver, das den eisenhaltigen Blutfarbstoff Hämoglobin enthält. Dieses ist wiederum von einer kleinen  Fettmembran umschlossen. Auf diese Weise sollen die roten Blutkörperchen, die sogenannten Erythrozyten, ersetzt werden, die im Körper für den Sauerstofftransport verantwortlich sind. Die Fetthülle ist dafür sauerstoffdurchlässig. Da sich auf der Fettmembran zudem keine Proteine befinden, die normalerweise die Blutgruppe festlegen, soll Erythromer ein Universalpräparat sein, das sich für Menschen mit allen Blutgruppen eignet, so das Unternehmen. Und: Können normale Blutkonserven maximal 42 Tage gelagert werden, so soll das Pulver zwei Jahre lang haltbar sein. Es wird ganz einfach in Wasser aufgelöst.

Klinische Studien fehlen noch

Gedacht sei das Erythromer zunächst für die Erstversorgung bei hohem Blutverlust, also etwa auf dem Weg ins Krankenhaus. Die Wirksamkeit dieses sogenannten „Instantblutes“ wurde laut Unternehmen an Mäusen und Kaninchen ausprobiert. Ergebnis: Die Tiere hätten einen Blutverlust zwischen 50 % und 75 % überlebt. In den kommenden Jahren möchte Kalocyte Erythromer in klinischen Studien bei Menschen testen.

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