Arbeitszeit: Das Modell der Vier-Tage-Woche und die Frage nach dem Fachkräftemangel
Viele Beschäftigte wollen mehr vom Leben haben und weniger arbeiten. Aber was ist mit dem Fachkräftemangel? Und leidet der Wohlstand unter der Schrumpfung der Arbeitswoche?
Arbeit wird nicht mehr das sein, was sie einmal war. Darüber sind sich die Gelehrten einig. Das betrifft nicht nur die Inhalte, sondern auch die Arbeitszeitmodelle. Mit ihren Erkenntnissen zur Effektivität der Vier-Tage-Woche traten britische Wissenschaftler jüngst eine Lawine los. Demnach wollen 56 der 61 an der Umfrage beteiligten Arbeitgeber die reduzierte Arbeitszeit bei vollem Lohn für ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beibehalten.
Das Argument hoher Belastung steht Fachkräfteargument gegenüber
Gute Unternehmenskultur hilft gegen Fachkräftemangel
Dabei stehen angesichts des Fachkräftemangels Forderungen nach einer Erhöhung der Arbeitszeit Wünschen vieler Arbeitnehmenden nach mehr Freizeit und Erkenntnissen von Arbeitsforschern gegenüber. „Die psychische und physische Belastung sowie die Arbeitsdichte sind so hoch, dass es im Falle einer weiteren zeitlichen Ausweitung sicherlich zu noch mehr Arbeitsausfällen käme“, meint etwa der Arbeitspsychologe Oliver Sträter.
Holger Schäfer vom Institut der deutschen Wirtschaft gibt zu bedenken: „In der Konsequenz haben wir weniger Güter und Dienstleistungen zum Konsumieren oder zum Umverteilen. Wenn wir unser Wohlstandsniveau halten wollen, müsste jeder Einzelne mehr arbeiten.“