Behinderte stehen immer noch am Rande des Arbeitsmarktes
Die Politik ist gewillt, die Arbeitschancen von Menschen mit Beeinträchtigungen zu erhöhen. Für den Ex-Manager und FDP-Politiker Thomas Sattelberger liegt die Verantwortung vor allem bei den Unternehmen, der Erziehungswissenschaftler Heinrich Greving fordert weitergehende Reformen.
Die Bundesregierung plant ein Gesetz zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarkts. Damit möchte sie Menschen mit Behinderungen besser in Arbeit bringen und sie in Arbeit halten. Unter anderem ist der Lohnkostenzuschuss beim Budget für Arbeit nicht mehr auf 40 % des vom Arbeitgeber regelmäßig gezahlten Arbeitsentgeltes begrenzt. Für Arbeitgeber würde es damit attraktiver, Menschen mit Behinderungen über das Budget für Arbeit einzustellen.
„Für eine inklusive Gesellschaft ist es entscheidend, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt und selbstbestimmt am Arbeitsleben teilhaben können“, kommentiert der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, die Initiative. Menschen mit Behinderungen seien oft überdurchschnittlich qualifiziert und hochgradig motiviert. Trotzdem sei die Arbeitslosenquote von Menschen mit Schwerbehinderung mehr als anderthalbmal so hoch wie die allgemeine Arbeitslosenquote.
Sattelberger setzt sich lange schon für inklusiven Arbeitsmarkt ein
„Dabei haben Menschen mit Beeinträchtigungen ganz besondere Fähigkeiten entwickelt, etwa ansonsten rare Spezialkompetenzen und andere Strategien, um beispielsweise Herausforderungen zu meistern“, hebt Thomas Sattelberger Vorzüge dieser Personengruppe hervor. Sattelberger war früher Personalvorstand bei der Deutschen Telekom und setzte sich auch später als Politiker unter anderem als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie als Mitglied des Deutschen Bundestages für eine Verbesserung des inklusiven Arbeitsmarktes insbesondere für Forscherinnen und Forscher ein. Er erinnert sich: „Bei der Telekom hatten wir damals am Ende keinen Unternehmensbereich mehr, in dem nicht 5 % der Mitarbeitenden aus dieser Gruppe stammten. Damit haben wir hervorragende Erfahrungen gemacht, es war eine echte Win-win-Situation.“
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