Arbeitsmarkt 09. Sep 2022 Von Wolfgang Schmitz und VDI Lesezeit: ca. 2 Minuten

Der Fachkräftemangel hinterlässt deutliche Spuren

Digitalisierung und Klimaschutz lassen den Bedarf an Beschäftigten in Ingenieur- und Informatikerberufen deutlich steigen. Der neue VDI-/IW-Ingenieurmonitor zeigt alarmierende Zahlen auf. Die Entwicklung bleibt insgesamt weiter angespannt – doch es gibt auch positive Trends.

Eine Zukunft ist ohne technische Forschung kaum denkbar. An dieser Stelle mangelt es jedoch besonders an Fachkräften.
Foto: PantherMedia / Gorodenkoff

„Der zunehmende Fachkräftemangel hinterlässt auch im zweiten Quartal 2022 auf dem Ingenieurarbeitsmarkt seine Spuren“, sagt Ingo Rauhut, Geschäftsführer Fachbeirat Beruf und Arbeitsmarkt. Im zweiten Quartal des Jahres nahm die Anzahl der offenen Stellen weiter zu und erreichte mit 171 300 einen erneuten Rekordwert. „Dies ist ein Zuwachs um 46,2 % im Vergleich zum Vorjahresquartal“, so Rauhut.

Besonders stark ist die Anzahl an offenen Stellen in den Ingenieurberufen Technische Forschung und Produktionssteuerung sowie in den Ingenieurberufen Energie- und Elektrotechnik gestiegen. Während im letzten Quartal 2021 insgesamt 140 000 offene Stellen nicht besetzt werden konnten, steigerte sich der Bedarf im ersten Quartal 2022 bereits auf 151 300 offene Stellen.

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Ingenieur- und Informatikberufe: Positive Entwicklung auf lange Sicht

Betrachtet man die Entwicklung in den Ingenieur- und Informatikerberufen in der langen Frist, zeige sich bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Zeitraum von Ende 2012 bis Ende 2021 „ein sehr erfreuliches Bild“. Rauhut: „In den Informatikerberufen ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung um 109,3 % gestiegen, in den Bauingenieurberufen um 44,4 % und in den Ingenieurberufen Technische Forschung und Produktionssteuerung verzeichnen wir ein Plus von 31,6 %“, gibt der VDI-Arbeitsmarktexperte an.

Insgesamt ist der Anteil der Beschäftigten in den Ingenieur- und Informatikerberufen an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 3,3 % Ende 2012 auf 4,1 % Ende 2021 kontinuierlich gestiegen.

Informatiker und Informatikerinnen zieht es nach Karlsruhe und München

Bei regionaler Betrachtung gibt es große Unterschiede. Die Kreise Wolfsburg (14,6 %), Böblingen (8,7 %) und Ingolstadt (8,7 %) haben die höchsten Beschäftigtenanteile in den Ingenieurberufen. Erlangen (7,0 %), Karlsruhe (4,6 %) und der Landkreis München (4,1 %) weisen die höchsten Beschäftigtenanteile in den Informatikerberufen auf. „Während der Beschäftigtenanteil der Ingenieurberufe unter den ländlichen Kreisen etwa gut halb so hoch wie in den Großstädten ist, weisen die Großstädte in den Informatikerberufen einen sechsmal so hohen Beschäftigtenanteil wie die ländlichen Kreise auf“, ordnet Rauhut die Lage ein.

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Die größten Engpässe in den Ingenieurberufen bestehen in der Energie- sowie Elektrotechnik in Bayern

Die Zahl der offenen Stellen nahm im zweiten Quartal weiter zu; die Arbeitslosigkeit verringerte sich. Daraus ergibt sich im zweiten Quartal 2022 ein neuer Rekordwert bei der Engpasskennziffer offene Stellen je 100 Arbeitslose. „Die Engpasskennziffer steigt auf 492 – ein Rekordwert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2011“, gibt Ingo Rauhut an. „Betrachtet man die regionalen Teilmärkte, so bestehen die größten Engpässe in den Ingenieurberufen der Energie- und Elektrotechnik in Bayern. Hier kommen auf 462 Arbeitslose knapp 6500 offene Stellen“, heißt es weiter.

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