Personaldienstleister: Ingenieure und IT-Freelancer gefragt
Die Vermittlung von Freelancern sorgte bei führenden Dienstleistungsunternehmen wie Hays und Ferchau im vergangenen Jahr für ein Umsatzplus. Das ergibt eine Studie des Beratungsunternehmens Lünendonk.
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Die Anbieter von Dienstleistungen zu Rekrutierung, Einsatz und Steuerung von Freelancern haben im vergangenen Jahr ihren Umsatz gesteigert. Die führenden zehn Unternehmen wachsen mit Freelancer-Umsätzen um 4,1 %, kleinere Unternehmen legen um 0,2 % zu. Das hat eine Studie des Beratungsunternehmens Lünendonk ergeben. „Und das vor dem Hintergrund eines schwierigen Marktumfeldes“, sagt Studienautorin Lena Singer.
Vor allem die Segmente Engineering und Finance hätten sich gut entwickelt. Die Hays AG mit Sitz in Mannheim sei mit deutlichem Abstand Marktführer. Das Unternehmen erzielte mit Freelancer-Leistungen einen Umsatz von 1789,9 Mio. € (+10,3 %). Darüber hinaus generiert Hays in Deutschland signifikante Umsätze mit weiteren Personaldienstleistungen und erwirtschaftete damit einen Inlandsumsatz von insgesamt 2,3 Mrd. €. Auf dem zweiten Platz liegt laut Lünendonk der Vermittler Randstad Professional aus München, vormals Gulp, mit 424,4 Mio. € (–0,7 %). Gefolgt von SThree aus Frankfurt am Main mit einem Freelancer-Umsatz von 396 Mio. € (–5,7 %). Die seit 2022 zu House of HR gehörende Solcom mit Sitz in Reutlingen erreichte mit einem Freelancer-Umsatz von 278,3 Mio. € (+19,0 %) den vierten Rang.
Ferchau im Ranking auf dem fünften Platz
Mit etwas Abstand folgt laut der Lünendonk-Studie der Ingenieurdienstleister Ferchau aus Gummersbach auf Rang fünf mit den relevanten Segmentumsätzen in Höhe von 180 Mio. € (+7,8 %). Rund 22 % des Inlandsumsatzes von Ferchau in Höhe von 820 Mio. € entfalle somit auf den Einsatz und die Steuerung von Freiberuflern.
Für den Mannheimer IT-Freelancer-Spezialist Etengo hat Lünendonk diese Zahlen eruiert: Der Umsatz lag bei 165 Mio. € (–0,7 %). Etengo liegt demnach auf Platz sechs. Westhouse mit Sitz in München (Rang sieben) erreichte 123,7 Mio. € (+4,4 %) für die Rekrutierung, den Einsatz und die Steuerung von Freelancern. Darauf folgt Akkodis aus Sindelfingen, deren Segmentumsatz von Lünendonk auf 112,5 Mio. € (+6,6 %) geschätzt wird. Auf Rang neun befindet sich Krongaard. Der Umsatz des in Hamburg ansässigen Unternehmens wird für das Jahr 2023 von Lünendonk auf 110 Mio. € (+1,8 %) geschätzt. Top itservices aus Unterhaching schließt die Lünendonk-Liste 2024 mit einem Umsatz von 87,5 Mio. € (–1,6 %) ab.
IT-Freelancer werden am häufigsten vermittelt
Unter allen Berufsgruppen, die im Umfeld freiberuflicher Tätigkeit eine Rolle spielen, ist laut Studie die IT-Branche mit Abstand die wichtigste. Die Vermittlung von IT-Freelancern generiert drei Viertel der Umsätze im Contracting. Danach folgen Freelancer in Engineering (6,4 %), Life Science (5,3 %) sowie Finance (4,5 %). „IT- und Digitalisierungsprojekte fallen in allen Branchen an. Der Fachkräftemangel, die Komplexität der Anforderungen sowie die ständige Weiterentwicklung von Technologien machen die Suche nach IT-Spezialistinnen und -Spezialisten zu einer großen Herausforderung“, sagt Lena Singer.