Arbeitsmarkt 22. Nov 2022 Von Claudia Burger Lesezeit: ca. 2 Minuten

Maschinenbau: Ingenieure dringend gesucht

Die Anzahl offener Stellen für Ingenieurinnen und Ingenieure ist im Anlagen- und Maschinenbau auf Rekordniveau. Zwei von drei Unternehmen suchen nach Fachkräften. Das ergibt eine Erhebung des Branchenverbandes VDMA. Fachkräftemangel werde zur Innovationsbremse, beklagt der Verband.

Fachleute im Anlagen- und Maschinenbau werden gesucht. Dazu zählen auch Ingenieurinnen und Ingenieure diverser Fachrichtungen.
Foto: KRAIBURG GmbH & Co. KG

„Trotz vieler konjunktureller Unsicherheiten etwa im Zusammenhang mit den Energiepreisen ist der Bedarf an Ingenieurinnen und Ingenieuren immens. Als größter industrieller Arbeitgeber ist und bleibt der Maschinen- und Anlagenbau eine sichere Zukunftsbranche für den Techniknachwuchs und er braucht das Know-how dieser Talente“, kommentiert VDMA-Vizepräsident Henrik Schunk die Ergebnisse. Laut Studie geht die Mehrheit der Unternehmen davon aus, dass innerhalb der kommenden fünf Jahre die Anzahl der beschäftigten Ingenieurinnen und Ingenieure in den Unternehmen weitersteigen wird – trotz der aktuellen konjunkturellen Eintrübung. So rechnen fast 60 % der befragten Unternehmen bis 2027 mit einer weiter zunehmenden Beschäftigung.

Auch Elektrotechnik-, Mechatronik- und Informatikabsolventinnen und -absolventen gesucht

Am stärksten gefragt sind laut VDMA weiterhin Ingenieurinnen und Ingenieure mit einem Maschinenbaustudium. Aber auch der Bedarf nach Ingenieuren mit einem Studium der Elektrotechnik, Mechatronik oder Informatik ist stark gewachsen. „Junge Menschen haben im Maschinen- und Anlagenbau derzeit beste Karriereperspektiven“, betont Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer. „Unsere Branche ist der wichtigste Ingenieurarbeitgeber. Sie bietet jungen Menschen ein attraktives Arbeitsumfeld, in dem sie Zukunftstechnologien mitentwickeln und -gestalten können. Hier arbeiten sie zum Beispiel an technischen Lösungen für den Klima- und Umweltschutz, die Medizintechnik oder zur Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung.“

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Der Anteil der im Maschinen- und Anlagenbau beschäftigten Ingenieurinnen und Ingenieure steigt laut VDMA schon seit Jahren. Zwar habe die Coronakrise im Jahr 2020 kurzzeitig dafür gesorgt, dass die Ingenieurbeschäftigung im Maschinenbau rückläufig war. Mittlerweile hat sie allerdings wieder annähernd das Rekordniveau aus dem Jahr 2019 erreicht. Aktuell seien mehr als 180 000 Ingenieurinnen und Ingenieure im deutschen Maschinenbau beschäftigt, also knapp 16 % der Beschäftigten (in Unternehmen mit mindestens 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern). Begrenzt würde der Beschäftigungsaufbau bei den Ingenieurinnen und Ingenieuren derzeit durch den Arbeitskräftemangel. Die Mehrheit der Unternehmen könne ihre Stellen nicht mehr zeitnah besetzen. Zudem gebe jedes vierte Unternehmen an, nicht die Menschen mit den benötigten Qualifikationen finden zu können.

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Einstellungsbedarf für Forschung und Entwicklung besonders hoch

Auch für die kommenden Jahre erwartet eine Mehrheit der befragten Unternehmen laut VDMA einen Mangel an Ingenieurkräften. Dies gilt für alle zentralen Unternehmensbereiche, insbesondere für die Forschung und Entwicklung (F&E) und die Konstruktion. In beiden Bereichen zusammen arbeitet mittlerweile über die Hälfte der Ingenieurinnen und Ingenieure. Dies sei typisch für den Maschinen- und Anlagenbau mit seiner hohen Innovationskraft. In beiden Unternehmensbereichen ist auch der Einstellungsbedarf für die kommenden drei Jahre am größten. 76 % der Unternehmen wollen in diesem Zeitraum Ingenieurinnen und Ingenieure in der Konstruktion einstellen. 71 % sagen dies für den Bereich Forschung und Entwicklung. Hier erwarten nur 16 % der Unternehmen keinen Mangel an Ingenieurkräften.

Neben den offenen Stellen für Ingenieurinnen und Ingenieure haben aktuell fast 90 % der Unternehmen offene Stellen für Fachkräfte und fast 60 % für Technikerinnen und Techniker oder Meisterinnen und Meister offen – beides deutlich mehr als bei der letzten Ingenieurerhebung 2019. Die Erhebung führt der VDMA alle drei Jahre durch.

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