Sicherheitsingenieur – Gefahrenbanner in allen Branchen
Was macht eigentlich ein Sicherheitsingenieur oder eine Sicherheitsingenieurin und wie steht es mit dem Gehalt? Und wie wird man das? Darüber und auch darüber, was er selbst in seiner langen Karriere alles erlebt hat, haben wir in unserem Karrierepodcast „Prototyp“ mit Sicherheitsingenieur Michael Kloth gesprochen.
Ein kleines Rätsel: Jemand, der in jedem Betrieb gebraucht wird. Wer ist das? Nein, nicht die Führungskraft. Gemeint ist der Sicherheitsingenieur oder die Sicherheitsingenieurin. Jeder Betrieb ist gesetzlich verpflichtet, mit einer Sicherheitsfachkraft zusammenzuarbeiten.
In dieser Folge des Podcasts Prototyp gehen wir lieber auf Nummer sicher. Mithilfe von Michael Kloth erkunden wir die Welt der Arbeitssicherheit und der gesetzlichen Grundlagen. Der Diplom-Physiker ist seit Jahrzehnten freiberuflich als Sicherheitsingenieur tätig und gleichzeitig auch Vorstand im Ressort Qualifizierung beim Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit e. V., kurz VDSI. Mit ihm haben wir darüber gesprochen, was ein Sicherheitsingenieur macht und welche Qualifikation vorliegen muss. Und auch darüber, warum nicht in jedem Sicherheitsingenieur oder in jeder Sicherheitsingenieurin eine technische Fachkraft steckt.
Die eigenen größten Talente erkennen
Wenn der Mitarbeiter die Kohlenwasserstoffe mit der Nase erschnüffeln soll
Kloth liebt die Vielseitigkeit des Berufes. Er war in Kernkraftwerken unterwegs, kümmert sich um den Schutz der Beschäftigten in der Pharmaherstellung, schaut aber auch in Bau, Logistik, Metall- und Elektroindustrie nach der Einhaltung von Vorschriften. Es gab Situationen, da dachte er: „Bin ich im falschen Film?“ Beispielsweise als ein Unternehmen einen Angestellten dazu verpflichtete, auf einem ehemaligen Tankstellengelände mit der Nase zu erschnüffeln, ob das Erdreich kontaminiert ist. „Sie können sich vorstellen, wenn Sie sieben Stunden Kohlenwasserstoffe inhalieren: Das ist für den Körper nicht wirklich gut und so war es dann auch. Der Angestellte ist abends high nach Hause gefahren und sein Arzt hat am nächsten Tag eine akute Kohlenwasserstoffvergiftung diagnostiziert.“ Das Gespräch von Kloth mit dem Arbeitgeber sei dann ein „sehr hartes Gespräch“ gewesen, erinnert sich der Sicherheitsingenieur. Kloth, der zudem Dozent bei der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft ist, macht im Gespräch mit Moderatorin Claudia Burger im Karrierepodcast von VDI nachrichten und ingenieur.de deutlich, dass man in dem Beruf eben auch manchmal ein dickes Fell haben muss.