Unternehmen: Die Nachfrage nach umweltfreundlichen Arbeitsplätzen und Kompetenzen steigt rapide an
Arbeitgeber suchen weltweit Fachkräfte, um nachhaltige Prozesse und Produkte zu gewährleisten. Das Problem: Wo man auch hinschaut, es mangelt an Expertinnen und Experten.
Investitionen in die ökologische Umgestaltung sowie in Standards für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) sind die größten Treiber für die Schaffung von Arbeitsplätzen in den nächsten fünf Jahren. Das geht aus einem Bericht des Personaldienstleisters Manpowergroup hervor. Die Autoren schreiben von den „wichtigsten Trends, die Führungskräfte im Hinblick auf die künftige Joblandschaft und eine nachhaltigere Wirtschaft berücksichtigen sollten“. Demnach geht mehr als die Hälfte (55 %) der befragten Unternehmen davon aus, dass ESG-Standards die größten Wertmaßstäbe neuer Arbeitsplätze sein werden. Es wird erwartet, dass bis 2030 weltweit bis zu 30 Mio. neue grüne Arbeitsplätze entstehen. 70 % der Arbeitgeber sagen, dass sie derzeit Personal für diese Positionen rekrutieren oder planen, sie aktiv einzustellen.
Der Fachkräftemangel droht, die Energiewende auszubremsen
Gleichzeitig betrachten Arbeitgebende weltweit den Mangel an geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern (53 %) und fehlende Fähigkeiten (60 %) als Haupthindernis bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeits- und ESG-Ziele. 94 % der Unternehmen räumen sogar ein, dass sie derzeit nicht über die Talente verfügen, die sie zur Erfüllung ihrer Umwelt-, Sozial- und Governance-Ziele benötigen. „Der weltweite Fachkräftemangel hat somit auch Folgen für das Klima“, heißt es. Für Deutschland zeichne sich ein ähnlicher Trend ab: „Der enorme Fachkräftemangel droht hierzulande sogar, die Energiewende auszubremsen.“
Utopia – ein Treffpunkt für Unternehmen mit Nachhaltigkeit
„Die internationalen Klimaziele lassen sich nur mit qualifizierten Fachkräften erreichen“, sagt Iwona Janas. Die Verantwortliche der Manpowergroup für Deutschland meint, dass gleichzeitig die demografische Entwicklung in den am weitesten entwickelten Volkswirtschaften dazu führe, dass verfügbare Talente eine immer begrenztere Ressource darstellten. „Das bedeutet, dass Unternehmen bei der grünen Transformation nicht nur technische Innovationen einführen, sondern auch die Stärken der eigenen Mitarbeitenden voll ausschöpfen müssen, um einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen.“
Talente suchen gezielt nach Arbeitgebern mit Nachhaltigkeitsinteresse
Durch die angestrebte Energiewende würden sich auch auf dem deutschen Arbeitsmarkt branchenübergreifend aussichtsreiche Perspektiven für Fachkräfte mit sogenannten Green Skills ergeben. Die besten Einstellungschancen haben demnach Fachkräfte im Energie- und Versorgungssektor. 30 % der Unternehmen seien in diesem Sektor auf der Suche nach Mitarbeitenden. Auch im Finanz- und Immobiliensektor (28 %) und im Bereich der Industrie und Rohstoffe (27 %) seien Talente mit den benötigten Green Skills gefragt.
Von Nachhaltigkeit profitieren Unternehmen auch wirtschaftlich
Wie der Bericht hervorhebt, sind 49 % der Verbraucherinnen und Verbraucher weltweit dazu bereit, für nachhaltige Produkte höhere Preise zu zahlen. Innerhalb der Generation Z geben laut Umfrage 75 % an, dass sie bei ihren Einkäufen der Nachhaltigkeit eine größere Bedeutung beimessen als der eigentlichen Marke. „Das wirkt sich auch auf die Wahl des Arbeitgebers aus: Für immer mehr Talente spielt bei der Suche nach einem neuen Arbeitgeber dessen ESG-Engagement eine wichtige Rolle“, lautet es bei der Manpowergroup.