Digitale Weiterbildung ist „teilweise ernüchternd“
Dem Lehrpersonal in der Weiterbildung stehen nicht die erforderlichen digitalen Mittel zur Verfügung. Lediglich 5 % der Weiterbildungsteilnahmen finden rein online statt.
Die Digitalisierung ist allerorten im Gespräch. Auch im Bereich der Bildung. Angesichts der Omnipräsenz des Themas in programmatischen Diskursen wirkt die Realität der Weiterbildung mit Blick auf Ausstattung, Angebot und Nutzung „teilweise ernüchternd“. Zu diesem Ergebnis kommt das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung in seiner Trendanalyse 2021.
Demnach wird die Mindestausstattung des Lehrpersonals mit Laptop und Beamer von einem Viertel der Weiterbildungsanbieter als unzureichend eingeschätzt. Mit der Internetanbindung als „Nabelschnur“ zur digitalen Welt seien immerhin 17 % nicht zufrieden. Fortgeschrittene digitale Anwendungen und Technik wie Smartboards oder Lernumgebungen, die mit Virtual oder Augmented Reality (computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung) arbeiten, werden demnach in geringem Umfang in der Weiterbildung eingesetzt.
Hoher Entwicklungsstand bei wissenschaftlicher Weiterbildung
Entsprechend hoch wird der Bedarf für die Ausstattung mit solchen Infrastrukturen, aber auch für die Kompetenzentwicklung des Lehrpersonals in diesem Bereich eingeschätzt. Nutzung und Bedarfseinschätzung variieren stark über verschiedene Typen von Weiterbildungsanbietern; den höchsten Entwicklungsstand zeigt unter anderem die wissenschaftliche Weiterbildung.
„In der betrieblichen Weiterbildung ziehen Investitionen in die digitale Infrastruktur eine erhöhte Weiterbildungsaktivität nach sich“, heißt es in der Studie. Das selbstgesteuerte Lernen mithilfe digitaler Medien gewinnt demnach als betriebliches Weiterbildungsformat an Bedeutung, auch in anderen präsenzorientierten Weiterbildungsformaten werden digital gestützte Lernangebote eingesetzt.
Jüngere Altersgruppen setzen stärker auf digitale Lernangebote
Lediglich 5 % der Weiterbildungsteilnahmen finden rein online statt, rund ein Drittel der Teilnahmen an formaler und nonformaler Bildung wird mit digitalen Medien begleitet, 10 % der Teilnahmen an betrieblicher Weiterbildung beziehen sich inhaltlich auf den Bereich Informations- und Kommunikationstechnik. Beim informellen Lernen (Lernen im Alltag) haben Lernangebote am Computer oder im Internet dieselbe Relevanz wie Fachliteratur. In jüngeren Altersgruppen ist die Weiterbildungsteilnahme stärker durch digitale Lernformen und Inhalte geprägt als bei älteren Altersgruppen.