Hoffnung auf besseres Einkommen zieht Studierende an private Hochschulen
Private Hochschulen sind gefragt, zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW): Studierende erhoffen sich eine bessere Karriere und ein höheres Einkommen.
Private Hochschulen waren noch nie so beliebt wie heute, zeigt eine neue IW-Studie, die gemeinsam mit dem Verband der Privaten Hochschulen entstanden ist: Rund 343 000 Menschen studierten hier zuletzt, das entspricht rund 11,6 % aller Studentinnen und Studenten in Deutschland – trotz Studiengebühren. Die Erhebung basiert auf der Befragung von 1180 Studierenden, Akademikern und Hochschulzugangsberechtigten, davon 312 mit Studium an einer privaten Hochschule. Diese punkten den Studioautoren zufolge mit viel Praxisnähe, mit engmaschigerer und intensiverer Betreuung als die staatlichen Anbieter und mit Flexibilität: Wer neben der Arbeit noch studieren will, kann das an den privaten Hochschulen von zu Hause, an Abend- und Wochenendterminen oder gleich im Rahmen eines dualen Studiums tun. Entsprechend sind 27 % der Studentinnen und Studenten hier über 30 Jahre alt, deutlich mehr als an staatlichen Hochschulen.
Wirtschaftswissenschaften sind an privaten Hochschulen besonders populär
Am häufigsten belegen die Studentinnen und Studenten an privaten Hochschulen wirtschaftswissenschaftliche Fächer, danach folgen Psychologie und Sozialwesen. Neben dem fachlichen Interesse geben Menschen, die ein privates Studium absolvieren oder absolviert haben, an, vor allem im aktuellen Beruf vorankommen, mehr verdienen, etwas bewegen und sich auf die Unsicherheiten der Arbeitswelt vorbereiten zu wollen. Eine große Rolle spielt auch Sicherheit: Etwa zwei Drittel erhoffen sich mithilfe des Studiums langfristig einen guten Job. Ganze 46 % wollen sich auf eine Selbstständigkeit vorbereiten.
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Wer sich für ein Studium an einer öffentlichen Hochschule entscheidet, begründet das vor allem mit drei Aspekten: So sagen 90 % der Studentinnen und Studenten an öffentlichen Hochschulen, die private Alternative sei ihnen zu teuer, 61 % hält die Konkurrenz für elitär. Über die Hälfte fühlt sich nicht genug informiert. „Insgesamt zeigt die Studie, dass private Hochschulen eine wichtige Lücke füllen“, sagt IW-Ökonom Matthias Diermeier. „Sie werden für ihre berufsbegleitenden und praxisnahen Angebote anerkannt und ebnen so insbesondere Menschen mit Berufserfahrung den Weg zu besseren Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Das ist gerade in Zeiten von ständigen Umbrüchen unverzichtbar.“