Bildung 06. Okt 2022 Von Claudia Burger Lesezeit: ca. 2 Minuten

Neue Berufe in der saarländischen Stahlindustrie

Industriefachkraft für Wasserstoff – so heißt eine neue Berufsqualifikation, die die IHK Saarland und SHS – Stahl-Holding-Saar gemeinsam ausarbeiten, um die Transformation in der Berufswelt der Stahlbeschäftigten zu bewältigen.

Die Berufswelt in der Stahlindustrie ändert sich aufgrund der Transformation hin zu regenerativer Energie. Im Saarland reagiert die Industrie mit neuen Berufsbildern und Qualifikationen.
Foto: panthermedia.net/sorapol1150

Die Berufswelt und die Tätigkeitsfelder der Beschäftigten verändern sich, wenn im Saarland die traditionelle Hochofenroute verändert und auf nachhaltigere Technologien umgestellt wird. 2027 soll im Saarland der erste CO2-arme Stahl hergestellt werden. Die Qualifizierungen beginnen parallel zur Planung der Anlagen. „Im Rahmen unserer Transformation werden sich die Berufsbilder in den nächsten Jahren verändern“, erläutert Jörg Disteldorf, Geschäftsführer von SHS – Stahl-Holding-Saar und Personalvorstand Saarstahl und Dillinger.

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SHS – Stahl-Holding-Saar setzt bei der Ausbildung an

Als Unternehmen des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) ist die SHS – Stahl-Holding-Saar künftig an der Entwicklung von Ausbildungsrahmenplänen und Qualifizierungskonzepten beteiligt. Ein wichtiger Bestandteil der Kooperation zwischen der IHK Saarland und dem Stahlproduzenten ist die Konzeption von Umschulungs- und Teilqualifikationen sowie weiteren Qualifizierungsangeboten. Beispiele: Auszubildende zum/zur Verfahrenstechnologen/-technologin sowie in den klassischen Instandhaltungsberufen Elektroniker und Elektronikerin, Mechatroniker und Mechatronikerin sowie Industriemechaniker und Industriemechanikerin werden durch Zusatzqualifikationen auf die neuen Aggregate und Prozesse hin qualifiziert.

Mit „hoch & weit“ zur passenden Weiterbildung

DIHK konzipiert mit Unternehmen das Konzept „Fachexperte Wasserstoff“

Auch Fachkräfte erhalten das Angebot, sich auf die neuen Technologien mit Umschulungen oder sogenannten Teilqualifikationen vorzubereiten. Diese Teilqualifikationen sind Module aus bestehenden Ausbildungsberufen, die das Unternehmen den Mitarbeitenden individuell anbietet, damit diese einen möglichen Arbeitsplatzwechsel erfolgreich meistern.

Die SHS – Stahl-Holding-Saar und die IHK haben gemeinsam die Qualifikationen „Industriefachkraft Wärmebehandlungstechnik“, die in der Produktion im Bereich Walzwerk eingesetzt wird, oder auch „Lean- und Shopfloorexperte“ konzipiert. Das „Lean- und Shopfloormanagement“ beschäftigt sich mit Themen wie Prozessoptimierung, coachendes Führen und Changemanagement und unterstützt damit den kulturellen Wandel, der mit der technologischen Transformation einhergeht.

Der DIHK entwickelt zudem das Qualifizierungskonzept „Fachexperte Wasserstoff“, das noch im Herbst erwartet wird. Für die Stahlindustrie wird der „Fachexperte Wasserstoff“ um ein Aufbaumodul zur Stahlerzeugung ergänzt und mit einem Praxismodul zu dem Angebot „Industriefachkraft für Wasserstoff“ ausgebaut. Für die Begleitung der technischen Transformation in der Branche wird zudem an der Entwicklung von Fachkraftkonzepten zur Elektrostahlerzeugung und DRI-Anlagen (Direktreduktion) gearbeitet.

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