So leben Studierende in Deutschland
In einer aktuellen Sozialerhebung gaben knapp 188 000 Studierende Auskunft zu ihrer wirtschaftlichen und sozialen Lage.
Die Studie „Studierendenbefragung in Deutschland“ bildet die Lebensrealität der Studierenden in ihrer Vielfalt ab. Erstellt wurde sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) sowie dem Deutschen Studierendenwerk (DSW). Hier einige Ergebnisse: 10% der Studierenden sind verheiratet, weitere 42% führen eine feste Partnerschaft. 8% der Studierenden haben Kinder – meist im Kleinkind- oder Vorschulalter – und 12% übernehmen weitere Pflegeaufgaben im privaten Umfeld.
Knapp 15 % der Studierenden stammen aus dem Ausland
Fast 15 % der Studierenden sind internationale Studierende, die zum Studium nach Deutschland gekommen sind. Von den aus Deutschland stammenden Studierenden haben 17 % einen Migrationshintergrund: Entweder sie selbst oder mindestens ein Elternteil wurden im Ausland geboren. Mehrheitlich besitzen die Studierenden mit Migrationshintergrund die deutsche Staatsbürgerschaft. Internationale Studierende kommen häufiger als Studierende aus Deutschland aus einem akademischen Elternhaus (70 % vs. 56 %).
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72 % der Studierenden in Deutschland schätzen ihre Gesundheit als sehr gut oder gut ein. Knapp 24 % sind jedoch gesundheitlich beeinträchtigt, 16 % durch die Beeinträchtigung in ihrem Studium eingeschränkt. Der größte Anteil unter den Studierenden mit studienerschwerender Beeinträchtigung berichtet von einer psychischen Beeinträchtigung (65 %).
Gut jeder Dritte zieht zum Studium in ein anderes Bundesland
Auch die Ergebnisse zu Studienformen, -verläufen und studentischer Mobilität zwischen den Bundesländern sind aufschlussreich. Die wissenschaftliche Geschäftsführerin des DZHW, Monika Jungbauer-Gans, führt aus: „Die Studie liefert interessante Ergebnisse zur innerdeutschen Mobilität von Studierenden: Mehr als ein Drittel der Studierenden wechselt zum Studium in ein anderes Bundesland. Dabei gibt es deutliche Unterschiede. Studierende, die ihre Hochschulzugangsberechtigung in Brandenburg erworben haben, studieren zu über 70 % in einem anderen Bundesland, während fast 80 % der Studierenden in Nordrhein-Westfalen im Land verblieben sind. Offensichtlich finden Studierende in der vielfältigen Hochschullandschaft Nordrhein-Westfalens öfter ein passendes Studienangebot, wohingegen in Brandenburg die Sogwirkung Berlins eine Rolle spielen dürfte.“
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63 % der Studierenden gehen einer Erwerbstätigkeit nach, 5 Prozentpunkte weniger als fünf Jahre zuvor. Knapp 67 % der Studierenden aus nicht-akademischem Elternhaus und rund 60 % der Studierenden aus akademischem Elternhaus arbeiten neben dem Studium. Die Gründe sind unterschiedlich: Bei 68 % der Studierenden aus nicht-akademischem Elternhaus, aber nur bei 50 % aus akademischem Elternhaus steht die Finanzierung des Lebensunterhalts im Vordergrund. Auch Studierende, die BAföG erhalten, sind zu 5 % erwerbstätig und dies häufig zur Sicherung des Lebensunterhalts (63 %).