Weiterbildung: Mit dem MBA nimmt die Karriere Fahrt auf
Im Karrierepodcast „Prototyp“ schildert Weiterbildungsexperte Harald Lisson, woran zu denken ist, wenn der MBA auf der Wunschliste steht. Denn die kostenaufwendige Investition bedarf akkurater Planung.
Lebenslanges Lernen ist in aller Munde. Weiterbilden ja, aber welche Form des Lernens und welche Kompetenzen brauche ich? Und: Wo bin ich gut aufgehoben, wenn ich eine Führungsposition anstrebe?
Als Karrieremotor für Ingenieurinnen und Ingenieure gilt neben der Promotion der MBA, der Master of Business Administration. Welchen Nutzen der Titel bringt, erklärt Harald Lisson, Leiter der Ingacademy und seit vielen Jahren Kenner des Weiterbildungsmarktes, im Karrierepodcast „Prototyp“ von ingenieur.de und VDI nachrichten.
„Der Executive MBA eröffnet Einblick in Trends wie Digitalisierung, IoT und Nachhaltigkeit“
„Die klassischen MBA-Themen wie General Management und Führung auf internationaler Ebene sind geblieben“, sagt Lisson, betont aber, dass sich die Eliteweiterbildung den Zeiten angepasst hat. „Dazu gekommen sind Kompetenzen im Rahmen der digitalen Transformation.“ Auf Distanz zu führen, benötige viel Fingerspitzengefühl. Führungskräfte agierten nicht mehr nach Gutsherrenart, sie seien keine „Herrscher“ mehr, sondern Begleiter von Prozessen und Mitarbeitenden und daher mehr Dienstleister als Dirigenten. „Dahinter steckt ein neues Führungsverständnis.“ Das müsse auch die Themen Ethik und Nachhaltigkeit berücksichtigen, schließlich wählten Bewerber und Bewerberinnen auch nach diesen Kriterien ihre künftigen Arbeitgeber.
Trägt der Arbeitgeber die Weiterbildung? Vorsicht bei der Kommunikation!
MBA-Interessierten rät Lisson, sich selbst zu hinterfragen, bevor man sich auf das Weiterbildungsabenteuer einlasse: Wo will ich wann sein? Was will ich grundsätzlich erreichen? Was kann ich finanzieren? „Daraus ergibt sich ein Rahmen, aus dem man sich das passende Angebot aussuchen kann.“
Vorsicht sei bei der Kommunikation geboten, wenn man mit einem MBA liebäugelt oder sich für einen entschieden hat. „Sobald im Unternehmen bekannt wird, dass ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin diesen Weiterbildungsweg einschlägt, kann das eine Lawine lostreten. Viele Arbeitgeber sind froh darüber, dass sich ihre Mitarbeitenden auf der Position befinden, auf der die Arbeitgeber sie sehen möchten. Dann stehen die Beschäftigten vor der Frage: Bleibe ich dann doch auf meiner alten Stelle oder wechsele ich das Unternehmen?“
Arbeitnehmende seien gut beraten, die Nase in den Wind zu halten, um die Stimmung im Unternehmen auszuloten: Soll ich mein Anliegen publik machen oder eher darauf verzichten? Angesichts des Fachkräftemangels sollten sich auch Arbeitgeber dieser Problematik bewusst sein. Kündigungswillige Beschäftigte, die gut und ehrgeizig sind, können nicht in deren Interesse sein. In Krisenzeiten, so Lisson, stünden betriebswirtschaftliche Aspekte im Vordergrund. Da rangiere Weiterbildung natürlich unter Investitionen nicht an Nummer eins.
MBA-Informationen bei Anbietern und auf Messen
Was den besonderen Reiz der MBA-Stipendien, die VDI nachrichten in Kooperation mit verschiedenen Anbietern offeriert, ausmache, sei deren Unterschiedlichkeit, angefangen von einem reinen Fernstudium auf Fachhochschulbasis über Studiengänge an technisch orientierten Universitäten bis hin zu MBA an internationalen Weiterbildungseinrichtungen.
Auch ohne Hochschulabschluss zum MBA
Wer sich über MBA-Angebote informieren will, sei am besten bei den Anbietern direkt aufgehoben oder könne sich auf Weiterbildungsmessen schlaumachen, so Lisson.