Diversity Management gewinnt an Bedeutung
Diversity Management gewinnt in deutschen Unternehmen weiter an Bedeutung. Immer mehr Organisationen erkennen die Wichtigkeit des Themas und stellen sich entsprechend vielfältig auf. Das ist das Ergebnis die dritte Auflage der „Diversity Management Studie“ der Personalberatung PageGroup.
Insgesamt schätzen 94 % der Befragten das Thema Diversity Management als wichtig für den weltweiten Unternehmenserfolg ein. An der Studie haben mehr als 300 Diversity-(Mit-)Verantwortliche aus Unternehmen in Deutschland teilgenommen. Diversity Management hat demnach im Laufe der letzten sechs Jahre einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht: Beschäftigten sich im Jahr 2015 noch 45 % und drei Jahre später 63 % der deutschen Unternehmen mit Diversity, geben nun fast 70 % an, dass sie sich dem Thema angenommen und aktiv in die Unternehmenskultur integriert haben. Zudem planen nur noch 13 % der Unternehmen, die sich bislang nicht mit Diversity Management auseinandergesetzt haben, dies auch in Zukunft nicht zu tun. Im Jahr 2015 lag dieser Anteil noch bei 35 %.
Höhere Mitarbeiterzufriedenheit und Innovationskraft durch diverse Teams
Bei der Frage, welche internen Erfolge durch Diversity Management erzielt wurden, zeigt sich laut Studie ein klares Bild: Die Befragten geben an, eine spannendere Arbeitsatmosphäre (53 %), eine gesteigerte Mitarbeiterzufriedenheit (47 %) und eine höhere Innovationskraft (27 %) in vielfältigen Teams wahrzunehmen. Laut Goran Barić, Geschäftsführer der PageGroup Deutschland, ist es nicht von der Hand zu weisen, dass diverse Teams erfolgreicher sind und den Unternehmen einen Mehrwert bieten: „Diverse Teams profitieren von den verschiedenen Charakterzügen, interkulturellen Kompetenzen und Erfahrungen einzelner Teammitglieder. Deshalb gilt es, sie zu fördern.“ Aber auch nach außen erhöhe sich durch Diversity Management die Attraktivität der Unternehmen. So geben 66 % der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer an, dass Diversity-Management-Initiativen die Wahrnehmung der Arbeitgebermarke bei Bewerberinnen und Bewerbern steigern und sich das Unternehmensimage verbessert (47 %). An dritter Stelle der erzielten externen Erfolge steht die Entwicklung von innovativen Lösungen und Produkten (24 %).
Flexible Arbeitszeitmodelle und familienfreundliche Angebote als Instrumente
Mit welchen Maßnahmen fördern Unternehmen Diversity nun konkret? Die Studie zeigt, dass ein Großteil der Befragten (80 %) flexible Arbeitszeitmodelle ermöglicht. Die Hälfte investiert in familienfreundliche Angebote und geht damit verstärkt auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Eine sichtbare Veränderung findet außerdem in den Recruitingprozessen statt: Waren es vor drei Jahren noch 53 %, die ihr Vorgehen angepasst haben, sind es jetzt 69 %. Die Unternehmen formulieren beispielsweise ihre Stellenausschreibungen um und verwenden darin gendergerechte Sprache. Zudem engagieren sie sich laut PageGroup stärker für die Akzeptanz und Toleranz von sexueller Identität und Orientierung: Hier zeige sich ein Sprung von 31 % (2018) auf 43 %. Im Vergleich zu den vorherigen Jahren implementieren 21 % der Unternehmen auch vermehrt Programme für Quereinsteiger. Dieser Wert lag 2018 noch bei 14 % . Dennoch hat Deutschland beim Thema Quereinstieg gerade im internationalen Vergleich laut Studie der PageGroup einiges aufzuholen: „Die Hürden für einen Berufswechsel sind in Deutschland in den meisten Berufen zu hoch. Der Fokus liegt nach wie vor stark auf linearen Lebensläufen. Dabei gehören unterschiedliche Persönlichkeiten und Arbeitserfahrungen zum Diversity-Verständnis dazu“, erläutert Goran Barić. Und: Es sei wichtig, mehr als Lippenbekenntnisse zu liefern. Ständige Fortbildung und Sensibilisierung aller Beteiligten seien notwendig..