Kolumne Tipps für gutes Management 10. Jul 2023 Von Anne M. Schüller Lesezeit: ca. 3 Minuten

Ideen finden durch ein bisschen Verrücktheit und gute Planung

Viele Anbieter werden sich neu aufstellen müssen. Hierzu brauchen sie smarte, unkonventionelle, kühne Ideen. Ideen, die dann auch in die Umsetzung gehen. Dieser Beitrag zeigt, wie ein erfolgreicher Ideenentwicklungsprozess ablaufen kann.

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Neue Ideen und ihre Umsetzung sind ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Anne M. Schüller zeigt auf, wie ein Ideenfindungsprozess ablaufen sollte.
Foto: PantherMedia / Yuri Arcurs

Was unsere Wirtschaft jetzt am dringendsten braucht, sind innovative Gedanken und pfiffige Initiativen, um weiterhin attraktiv für die Kunden zu sein. Neuerungen können aber nur dort entstehen, wo es den passenden Nährboden gibt:

Die wichtigste Fähigkeit, die ein Anbieter dazu benötigt, ist die ständige Bereitschaft zum Umdenken und Andersmachen. Denn das, was im Markt etabliert und üblich ist, sorgt für Isomorphie: Alles gleicht sich immer mehr an. Und dies macht die Preise kaputt. Nur das Besondere, Faszinierende, Bemerkenswerte hat eine glanzvolle Zukunft. Doch das schafft man nicht mit Regelbetrieb, sondern nur mit Regelbruch.

Anne M. Schüller: Die „Adlerperspektive“ hilft dem gesamten Unternehmen

So gilt es, zusammen mit kreativen Gleichgesinnten viele gute neue Ideen zu entwickeln und die jeweils passendsten rasch und agil umzusetzen. Dazu braucht es „Aus-der-Reihe-Tänzer“, „Über-den-Tellerrand-Schauer“ und „Um-die-Ecke-Denker“. Solche Menschen werden Pioniere, Innovatoren oder bisweilen auch Change Maker genannt. Sie sind Infragesteller, Andersmacher, Vorwärtsbringer, Übermorgengestalter.

Sie sprühen vor Ideen, wie man das, was in die Jahre gekommen ist, besser machen könnte, sollte und müsste. Sie reden Klartext, wenn sie Verfahrensweisen aufgespürt haben, die aus der Zeit gefallen sind. Sie zeigen auf alles, was für Kollegen und Kunden eine Zumutung ist. Sie sind offen für Fortschritt und treiben mit frischem Wind den Wandel voran. Und all das tun sie, weil ihre Firma ihnen wirklich am Herzen liegt.

Wer die Vorstöße seiner internen Freigeister einfallsreich nutzt, macht sich spannend – und somit begehrlich. Man kann gar nicht genug verrückte Ideen haben, um seine Kunden immer wieder neu zu betören – und weitererzählbare Erlebnisse zu schaffen. Zudem braucht man viele solcher Ideen. Denn nur, wer viel würfelt, der würfelt am Ende auch Sechser.

Von der Entwicklung neuer Ideen bis zur Machbarkeit

Damit am Ende wirklich große Ideen entstehen, benötigen wir anfangs eine Prise Verrücktheit, also überzogene, gewagte, kuriose, schrullige, spektakuläre, skurrile Ausgangsideen. Sie sollen unser Denken beflügeln. Verrückte Ideen sind oft auch die Basis für außergewöhnlich gute Ideen. Zudem lernt man nicht nur von guten, sondern auch von schlechten Ideen. Insofern haben größere Ideenprojekte zwei voneinander getrennte Phasen: die Phase der Ideenfindung und die Phase der Überführung in die Realität. Die Zusammensetzung der Workshop-Gruppe kann dabei variieren:

Bevor es mit der Ideenfindung tatsächlich losgeht, muss das ursächliche Problem verstanden und durchdrungen werden. Also macht man zunächst eine Vorrecherche. Hiernach formuliert man eine konkrete Frage: „Wie können wir …?“ Erst danach beginnt die Suche nach Ideen. In dieser Phase werfen die Teilnehmenden ihre Einfälle wie bunte Bälle in den Raum, ohne sie zu bewerten. Sie schärfen ihre Gedankenrohlinge im Austausch und pflegen die Kunst des gemeinsamen Denkens, wodurch sich Geistesblitze und Ideenfunken auf spannende Weise miteinander verknüpfen.

Anne M. Schüller: Wie man neue Ideen gegen Widerstände verteidigt

So gelingt die Priorisierung der erfolgversprechendsten Ideen

Auf die Ideenfindung folgt die Priorisierung. Dabei kann man sich an den „6 R“ orientieren:

Dies lässt sich in Form einer Entscheidungsmatrix repräsentieren.

Mithilfe einer Entscheidungsmatrix zur besten Idee: Nützlichkeit und potenzielle Nachfrage werden mit Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit in Einklang gebracht. Foto: Anne M. Schüller

Dabei geht es, wie die Abbildung zeigt, um die Achsen Nützlichkeit/potenzielle Nachfrage und Machbarkeit/Wirtschaftlichkeit. Was aus Sicht des Kunden maßgeblich ist, hat immer Vorrang. Erst dann geht es darum, ob und wie man zur Umsetzung in der Lage ist.

Anne M. Schüller: Bahn frei für Übermorgengestalter. Gabal Verlag 2022, 216 S., 24,90 Euro
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