Jeder zweite Beschäftigte sieht keine Zukunft bei seinem Arbeitgeber
Jeder zweite Mitarbeitende sieht im aktuellen Unternehmen keine Zukunft für die eigene Karriere. Das hat eine Studie des Beratungsunternehmens Mercer ergeben.
Weniger als die Hälfte der Mitarbeitenden in Deutschland glaubt, dass sie ihr persönliches (49 %) und karrieretechnisches (44 %) Potenzial in ihrem Unternehmen ausschöpfen kann. Hinzu kommt, dass nur 58 % der Beschäftigten finden, dass sich das Unternehmen für ihr Wohlbefinden interessiert. In Europa hingegen sind es durchschnittlich 68 % und weltweit sogar 79 %. Das gleiche Bild zeigt sich auch beim Thema Work-Life-Balance, mit der nur 63 % der deutschen Beschäftigten zufrieden sind, jedoch 66 % und 72 % im europäischen und weltweiten Vergleich. Das geht aus der Benchmark-Datenbank von Mercer hervor, die sich auf die Erkenntnisse von fast 100 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aus über 80 Unternehmen in Deutschland, 1,3 Mio. Beschäftigten aus über 170 Unternehmen in Europa und 7,7 Mio. Arbeitnehmenden aus mehr als 600 Unternehmen weltweit stützt.
Neue Führungskraft: Wie die Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden klappt
Deutsche Unternehmen sind laut Beschäftigten zu wenig zukunftsorientiert
„Mitarbeiterengagement ist eine Win-win-Situation für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Mitarbeitende wollen sich einbringen, weil sie sich für ihre Arbeit und den Erfolg des Unternehmens interessieren und auch Spaß bei der Arbeit haben wollen. Engagiert zu sein hilft beiden – den Unternehmen und den Menschen, die darin zusammenarbeiten, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen“, sagt Jens Ballendowitsch, Head of Employee Experience, Mercer D-A-CH.
Die Studiendaten deuteten darauf hin, dass deutsche Unternehmen aus Sicht ihrer Mitarbeitenden weniger Veränderungen in Gang setzen, um zukünftig wettbewerbsfähig zu sein (57 %) als im europäischen (61 %) und weltweiten Vergleich (70 %). Ein ähnliches Bild zeige sich bei der Frage zur Effektivität des Managements: Nur 49 % empfinden die Geschäftsleitung, d. h. das Topmanagement in deutschen Unternehmen als effektiv im Vergleich zu 54 % in Europa und 64 % weltweit.
Auffallend hoch wird der wertschätzende Umgang in deutschen Unternehmen eingestuft. 87 % der Mitarbeitenden berichten, dass ihre Führungskraft mit ihnen respektvoll umgeht und auf ihre Sorgen und Vorschläge eingeht. 84 % der befragten Beschäftigten geben an, dass es in ihrem Arbeitsumfeld keine Belästigung oder Diskriminierung gibt, Personen mit verschiedenen Hintergründen erfolgreich sein können (80 %) und alle Mitarbeitenden fair behandelt werden, unabhängig von u. a. Geschlecht, Alter und Hautfarbe (84 %).