Nein, ich werde keine Quotenfrau
Unsere Redakteurin Alexandra Ilina hat einen klaren Kompass, wo sie arbeiten möchte: Dort, wo ihre Leistung geschätzt wird und nicht, wo sie bloß eine Quote erfüllt.
Im Topmanagement der 40 großen Unternehmen im Deutschen Aktienindex (Dax) ist inzwischen jedes vierte Vorstandsmitglied eine Frau. Dennoch liegt Deutschland laut einer aktuellen Studie der Allbright Stiftung weiterhin hinter anderen westlichen Industrieländern zurück. Und wieder geht es um das Thema Frauen in Topetagen. Aber muss das wirklich sein?
„Mir schaudert es bei der Vorstellung, eine Quotenfrau zu sein“
Okay, ich bin keine Vorständin in einem Dax-Unternehmen und werde wohl in meiner beruflichen Karriere nie eine werden. Aber wenn ich es gedanklich durchspiele, schaudert es mir bei der Vorstellung, eine „Quotenfrau“ zu sein.
Und somit steht fest:
- Ich werde niemals bei einem Unternehmen eine Bewerbung einreichen, wenn dort ausdrücklich Frauen gesucht werden, nur um Diversität zu fördern.
- Ich werde mich auch nicht bewerben, wenn mein Migrationshintergrund in den Vordergrund rückt.
- Ich werde mich jedoch bewerben, wenn die Aufgaben für mich interessant erscheinen und ich die nötigen Fähigkeiten habe, diese Stelle zu bekleiden.
Die Qualifikation soll das entscheidende Kriterium sein Letztlich zählt doch nur, ob man für die Position geeignet ist oder nicht. Ob jemand Frau, Mann oder divers ist, spielt für mich keine Rolle. Entscheidend sind Leistung, Engagement und die Passung zur Aufgabe. Die Kenntnisse. Die Erfahrung. Sonst nichts!
Viele fordern in dieser Hinsicht jetzt keine Diskussionen mehr, sondern konkrete Maßnahmen. Aber welche? Ich kann nicht nachvollziehen, warum diese Diskussionen geführt werden. Wenn es zwingend erforderlich ist, dass eine Frau eine ausgeschriebene Position besetzen darf und männliche Bewerbungen aussortiert werden, sage ich: Nein, danke!
Von Quoten profitiert weder das Unternehmen noch die Frau
Davon profitiert weder das Unternehmen noch die Frau, die an dieser Stelle arbeiten darf. Denn: Die Frau, die diese Position einnimmt, muss sich täglich aufs Neue beweisen: War sie die richtige Wahl oder wäre doch ein Mann besser? Sie muss sich ständig behaupten, um nicht mit dem Siegel „Quotenfrau“ abgestempelt zu werden. In diesem Sinne wiederhole ich: Nein, danke!