Neue Kompetenzen für die digitale Transformation
Der Maschinen- und Anlagenbau befindet sich mitten in der digitalen Transformation. Das erfordert neues Wissen und neue Fähigkeiten. Zwangsläufig betrachten Fach- und Führungskräfte die Entwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als vorrangige Führungsaufgabe, wie eine Studie des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) belegt.
„Digitale Transformation heißt nicht nur technologische Veränderung. Sie verlangt vor allem neue Kompetenzen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Diese Future Skills entscheiden zukünftig über die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen“, sagt Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Eine genauere Analyse zum Thema legt der Verband nun gemeinsam mit der Managementberatung Kienbaum in Form der Studie „Future Skills im Maschinen- und Anlagenbau“ vor.
Demnach sehen die 148 befragten Fach- und Führungskräfte aus der Branche die größten Entwicklungspotenziale in interdisziplinärem Arbeiten, Agilität und Veränderungsbereitschaft. Mehr als 40 % der Unternehmen benennen Systemingenieurinnen und -ingenieure, Technische Produktmanager und -managerinnen sowie I.4.0-Servicetechnikerinnen und -techniker als die drei wichtigsten Jobprofile. Um die notwendigen Kompetenzen sicherzustellen, setzen rund 80 % der Unternehmen auf das Recruiting neuer Fachkräfte mit den entsprechenden Kompetenzen. Weiterbildung wird als genauso wichtig eingestuft. 80 % der Unternehmen bilden ihre Fachkräfte fort. Auch Umschulung wird von 56 % der Unternehmen eingesetzt, um die Mitarbeitenden zu qualifizieren.
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Vier von fünf Unternehmen sehen sich mit einem „Skill-Gap“ konfrontiert
Zwangsläufig betrachten die meisten Befragten die Entwicklung der Mitarbeitenden als vorrangige Führungsaufgabe. Virtuelle Führung sowie die Entwicklung von Digitalstrategien und digitalen Geschäftsmodellen sind demnach weitere wichtige Führungsaufgaben.
Vor dem Hintergrund, dass sich 90 % der befragten Unternehmen in Veränderungsprozessen, vor allem technologischer, organisationaler oder/und prozessualer Natur, befinden, ist die Erkenntnis, dass Zukunftskompetenzen sehr rar sind, ernüchternd: Vier von fünf Unternehmen sehen sich – auch aufgrund des Fachkräftemangels – mit einem „Skill-Gap“ konfrontiert. Sie geben an, in den nächsten fünf bis zehn Jahren die benötigten Zukunftskompetenzen aufbauen zu müssen.
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Dabei sind sich die meisten Befragten über das Problem im Klaren. Knapp jedes zweite Unternehmen arbeitet derzeit an der Definition dieser Kompetenzen. Jedes zehnte Unternehmen hat diese bereits in Form eines Kompetenzmodells definiert. Über Veränderungen der Unternehmenskultur berichten nur 17 % der befragten Unternehmen.
„Lernangebot an der Unternehmensstrategie ausrichten“
Walter Jochmann, Managing Director bei Kienbaum Consultants international, kommentiert: „Ein zukunftsorientiertes Kompetenzmanagement ist auch für die Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus eine der zentralen Herausforderungen in den nächsten Jahren. Dieses kann allerdings nur gelingen, wenn die Unternehmen sowohl ihr Kompetenzmanagement als auch ihr Lernangebot an der Unternehmensstrategie ausrichten.“
Der Studienbericht „Future Skills im Maschinen- und Anlagenbau“ steht ab sofort kostenfrei zur Verfügung.