Metall- und Elektroindustrie: Beschäftigte fordern mehr Gehalt
Im kommenden Herbst steht die Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie bevor. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verlangen höhere Gehälter, um die Inflation auszugleichen, sowie flexible Arbeitszeiten und Sicherheit im Job.
Im kommenden Herbst steht die nächste Verhandlungsrunde für die Tarifverträge in der Metall- und Elektroindustrie an. Die IG Metall hat bereits über 300.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach ihren Forderungen befragt.
Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der deutschen Metall- und Elektroindustrie verlangen eine deutliche Gehaltserhöhung. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage unter insgesamt 318.453 Beschäftigten in 2705 Unternehmen, wie die Industriegewerkschaft (IG) Metall am Sonntag in Frankfurt bekannt gab. Damit wird die Diskussion über Forderungen für die bevorstehende große Tarifrunde im Herbst eröffnet.
Auswirkungen der Inflation ausgleichen
Nach den Angaben der IG Metall erwarten die Beschäftigten signifikant höhere Gehälter, um die Auswirkungen der Inflation auszugleichen. Zudem wurde von einer großen Mehrheit der Befragten betont, dass eine selbstbestimmte Arbeitszeit von hoher Bedeutung sei. Weitere wichtige Themen, die genannt wurden, sind die Sicherung von Arbeitsplätzen und Standorten sowie die Absicherung im Alter.
Laut Angaben der IG Metall geben 72 % der Befragten an, dass sie dauerhaft gestiegene Kosten spüren und ihre Kaufkraft stärken möchten. Besonders belastet fühlen sich Auszubildende und Studierende in dualen Ausbildungsprogrammen. Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall kommentierte: „Die Inflation mag sich abschwächen, die Preise bleiben aber hoch.“
Einschätzung der Wirtschaftslage in Deutschland
Die Einschätzung der Wirtschaftslage in Deutschland ist vielfältig. Laut der Umfrage beurteilen 41 % der Befragten sie als schlecht oder sehr schlecht. Im Gegensatz dazu betrachten 36 % die wirtschaftliche Lage ihres eigenen Betriebs als zufriedenstellend und 44 % sogar als gut oder sehr gut. „Die wirtschaftliche Situation der Betriebe nehmen die Beschäftigten insgesamt deutlich positiver wahr, als es das aktuelle Wehklagen der Arbeitgeberverbände vermuten lässt. Es gibt etwas zu verteilen“, wird Nadine Boguslawski, Tarif-Vorständin der IG Metall, von der dpa zitiert.
Am 17. Juni wird der Vorstand der IG Metall den Tarifkommissionen der Bezirke konkrete Forderungen vorschlagen. Es besteht die Möglichkeit, dass die Entgelttarifverträge der Metall- und Elektroindustrie zum 30. September gekündigt werden. (mit dpa)