Mit Urlaubsstimmung ins neue Geschäftsjahr
Im Sommerurlaub der tristen Realität entfliehen - in Zeiten wirtschaftlicher Flaute und politischen Turbulenzen ist das für viele Menschen ein veritables Motiv. Doch ist die Wirklichkeit gar nicht so düster, wie wir sie malen, und der erste Arbeitstag nach dem Urlaub eine Chance.
Und schon liegen die viel zitierten schönsten Zeiten des Jahres wieder hinter uns, zumindest hinter den meisten von uns. Was bleibt außer den schönen Fotos und den Erinnerungen. Sollte Reisen nicht auch bilden und den Horizont erweitern?
Urlaub daheim: Mit dem Fahrrad durchs Ruhrgebiet
Ich hatte das große Vergnügen, in diesem Sommer das Ruhrgebiet mit Fahrrad ohne Motor, dafür aber mit Gepäck zu erkunden. Eine sehr spannende Tour, die mich in vielerlei Hinsicht zum Nachdenken angeregt hat. Wir haben dort viel Industriekultur erlebt und viel über Transformation, Innovationszyklen und Dynamik gelernt.
Hochmoderne Kokereien wurden im Taumel der Industrialisierung wie Schlösser gebaut, Industrievillen zeugen noch heute vom Stand und Reichtum starker Gründerpersönlichkeiten. Manche Werksriesen hatten nur eine produktive Lebenszeit von unter 40 Jahren vom Aufbau bis zum Untergang. Geblieben sind Kulturdenkmäler, in denen Menschen heute ihre Freizeit verbringen. Und was habe ich daraus gelernt?
Allgemeine Verunsicherung unter Ingenieuren
In meiner Arbeit als Karriereberaterin begegnen mir immer mehr verunsicherte Jungingenieurinnen und Jungingenieure. In einer Untersuchung habe ich jüngst gelesen, dass knapp 30 Prozent der Beschäftigten frustriert zur Arbeit gehen, weil doch eh alles bergab geht. Herrje, was ist denn los mit uns?
Das Leben war immer schon Veränderung und im Gegensatz zu all den schönen Urlaubsländern, aus denen wir nun gut erholt zurück kommen, geht es uns doch verdammt gut. Kein anderes Land hat so viel zu bieten: gute Krankenversorgung, 100 % Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, 30 Tage Urlaub im Jahr, kostenfreie Bildung für alle, gute Löhne und teilweise sogar eine 36-Stunden-Woche.
Tipp für den ersten Arbeitstag nach dem Urlaub
Ja, es gibt noch Luft nach oben, aber das haben wir doch alle selbst in der Hand. Machen wir doch etwas aus der tollen Grundlage, die wir in Deutschland haben und lassen nicht gleich am ersten Arbeitstag wieder erschöpft und frustriert die Flügel hängen. Mein Tipp: Ersetzen Sie das „aber“ doch einfach mal durch ein „und“. In diesem Sinne: Glück auf!
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