Homeoffice-Angebot in Stellenanzeigen hat sich verdreifacht
Der Anteil von Online-Stellenanzeigen mit Option auf Homeoffice ist bis März 2021 auf 12 % gestiegen und hat sich damit seit 2019 mehr als verdreifacht. Das haben das Ifo Institut und die Katholische Uni Eichstätt-Ingolstadt ermittelt.
Der Anteil von Online-Stellenanzeigen mit Option auf Homeoffice ist bis März 2021 auf 12 % gestiegen und hat sich damit seit 2019 mehr als verdreifacht. Das geht aus einer Auswertung von Stellenanzeigen durch das Ifo Institut und die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt hervor. Die Entwicklung zeigt sich laut Erhebung über alle Wirtschaftssektoren hinweg. In den Stellenanzeigen mit Homeoffice-Option werden demnach doppelt so oft Computerkenntnisse von Bewerberinnen und Bewerbern gefordert wie in Stellenanzeigen, die kein Homeoffice erwähnen. Auch die Forderung nach Anpassungsfähigkeit an Veränderung und Teamfähigkeit sei in diesen Stellenanzeigen vermehrt zu finden. Grundlage der Studie waren mehr als 35 Mio. Stellenausschreibungen im Zeitraum von Januar 2014 bis März 2021. Hierzu wurden Internetauftritte von über 200 Unternehmen sowie bekannte Onlinestellenbörsen in Deutschland nach Stellenausschreibungen durchsucht.
Vodafone: „Full Flex Office“ seit dem 1. Oktober
Beim Telekommunikationskonzern Vodafone startete Anfang Oktober das „Full Flex Office“. Die Mitarbeitenden können ohne Quotenvorgabe frei entscheiden, wo sie arbeiten möchten. Jeder und jede Mitarbeitende kann bis zu 20 Arbeitstage pro Jahr im EU-Ausland arbeiten. Das Konzept wurde laut Unternehmen im Schulterschluss zwischen Geschäftsführung und Betriebsräten entwickelt und basiert auf Erfahrungen, Recherchen und vor allem den Anregungen der Mitarbeitenden, die der Digitalkonzern in Umfragen gesammelt habe. Die Umfragen zeigten auch, dass den meisten der persönliche Austausch wichtig ist. Deshalb seien die Firmenstandorte keine Auslaufmodelle. Sie böten weiterhin den idealen Ort, um spontane Momente zu erleben, Teams zu bilden, Ideen auszutauschen und kreativ zu sein, teilte das Unternehmen mit. Ganz ohne Absprache geht das „Full Flex Office“ aber auch bei Vodafone nicht: Eine Abstimmung mit dem eigenen Team und der Führungskraft ist nötig. Schon vor der Pandemie konnten bei Vodafone bis zu 50 % der Arbeit im Homeoffice erledigt werden. „Teamgeist und Produktivität sind nicht an einen Ort gebunden, sondern an eine Einstellung“, erklärte Hannes Ametsreiter, CEO Vodafone Deutschland.
Eon-Umfrage: Mehr als zwei Drittel wollen im Homeoffice arbeiten
Eine Yougov-Umfrage im Auftrag von Eon hat ergeben, dass mehr als zwei Drittel der Beschäftigten in Deutschland, die während der Coronapandemie im Homeoffice gearbeitet haben, das auch weiterhin tun möchten. Die Beliebtheit des Arbeitens in den eigenen vier Wänden habe im Zuge der Pandemie noch zugenommen, teilte Eon mit. Bei der Umfrage hätten 71 % der Befragten den Wunsch geäußert, auch künftig im Homeoffice arbeiten zu können. Zu Beginn der Pandemie seien es im Mai vergangenen Jahres nur 58 % gewesen. Ständig zu Hause arbeiten möchte ein gutes Viertel (26 %) der Befragten. 45 % wollen das Homeoffice und den Arbeitsplatz im Büro mehrmals in der Woche wechseln. Als Hauptgrund gaben die Befragten laut Eon die Zeitersparnis durch die wegfallenden Wege zur Arbeit an (70 %). Weitere Gründe seien die flexiblere Arbeitszeiteinteilung (57 %), die eingesparten Fahrtkosten (52 %) und die Entlastung der Umwelt. Beim Softwarekonzern SAP wurde kürzlich die Pandemie-Homeoffice-Regelung bis Mitte 2022 verlängert. So können Mitarbeitende weiter von zu Haue aus arbeiten, wenn es die Tätigkeit zulässt. Mitte September arbeiteten dem Unternehmen zufolge etwa 90 % der rund 23 000 SAP-Beschäftigten von SAP Deutschland im Homeoffice.