An Hochschulen sind erstmals mehr Studentinnen als Studenten eingeschrieben
Der Frauenanteil bei den Studierenden ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Allerdings hat sich bei der Wahl der Studienfächer wenig getan. Viele Frauen meiden weiterhin technische Studiengänge.
Im Wintersemester 2021/22 waren nach Daten des Statistischen Bundesamtes erstmals mehr weibliche als männliche Studierende an deutschen Hochschulen eingeschrieben. Von insgesamt 2 946 141 Studierenden waren im vergangenen Wintersemester 1 478 134 weiblich und 1 468 007 männlich, der Frauenanteil liegt damit bei 50,2 %, womit erstmals ein Frauenanteil von mehr als 50 % vorliegt.
Insgesamt ist der Frauenanteil bei den Studierenden in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. So lag dieser im Wintersemester 1998/99 noch bei nur 44,5 %. Damit folgt die Entwicklung einem Trend, der in den vergangenen Jahren schon bei den Zahlen zu Studienanfängerinnen und -anfängern im ersten Hochschulsemester sichtbar wurde. Seit dem Wintersemester 2016/17 nehmen durchweg mehr Frauen als Männer ein neues Studium an Hochschulen in Deutschland auf.
Im Vergleich der Bundesländer fällt das Ost-West-Gefälle auf. In den ostdeutschen Bundesländern außer Sachsen studieren insgesamt mehr Frauen als Männer, in den westdeutschen Ländern Nordrhein-Westfalen, Saarland, Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Schleswig-Holstein sind derzeit hingegen noch etwas mehr Männer als Frauen eingeschrieben.
Zahl der Ingenieurstudierenden auf konstant hohem Niveau
Besonders niedrig ist der Frauenanteil in den Fächern Informatik, Elektrotechnik/Elektronik und Maschinenbau
Der Wermutstropfen: An der geringen Neigung von jungen Frauen, ein technisch orientiertes Studium aufzunehmen, hat sich wenig geändert. Ein Blick auf die 20 beliebtesten Studienfächer in Deutschland mache deutlich, so das CHE Centrum für Hochschulentwicklung in einer Veröffentlichung zum Geschlechterverhältnis an deutschen und internationalen Hochschulen, dass es immer noch Disziplinen gibt, in denen vorwiegend Männer oder vorwiegend Frauen studieren. In den Fächern Germanistik/Deutsch, Erziehungswissenschaft (Pädagogik), Soziale Arbeit, Psychologie und Anglistik/Englisch liegt der Frauenanteil demnach bei über 70 %. Besonders niedrig ist der Frauenanteil mit jeweils unter 20 % dagegen in den Fächern Informatik, Elektrotechnik/Elektronik und Maschinenbau.
In den Wirtschaftswissenschaften bzw. in der Betriebswirtschaftslehre oder im Fach Mathematik liege ein eher ausgeglichenes Verhältnis vor.
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