Maschinenbaubranche begrüßt duales Studium
Die guten Erfahrungen vieler Arbeitgeber mit der Verbindung von Studium und beruflicher Ausbildung sieht der VDMA durch eine Umfrage untermauert.
Das duale Studium gewinnt im Maschinen- und Anlagenbau an immer größerer Bedeutung. Eine Mehrheit der Unternehmen (62 %) bietet bereits ein duales Studium an. Dies zeigt eine Befragung des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) unter rund 550 Mitgliedsunternehmen, die erstmals branchenspezifische Zahlen zur Beteiligung des Maschinen- und Anlagenbaus am dualen Studium liefert.
Demnach erwartet ein Drittel der Unternehmen, die bereits ein duales Studium anbieten, dass die Zahl der dualen Studienplätze in ihrem Betrieb zunehmen wird. Gleichzeitig bekräftigen rund 80 % der Unternehmen, die noch kein duales Studium anbieten, dass sie darüber nachdenken, dies in Zukunft zu tun.
„Das duale Studium ist ein deutsches Erfolgsmodell und wichtiges Instrument zur Ausbildung unseres Ingenieurnachwuchses“, kommentiert Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer, die Ergebnisse der Studie. Gerade in den Ingenieurwissenschaften sei diese Form der Kooperation von Hochschulen und Unternehmen eine exzellente Möglichkeit, Nachwuchskräfte praxisnah auszubilden und an das Unternehmen zu binden.
Unternehmen binden Absolventen
Nahezu jedes der befragten Unternehmen sieht laut Studie das duale Studium als ein gutes Instrument zur Bindung von Nachwuchskräften. „Die Ergebnisse zeigen, dass dual Studierende mit überwiegender Mehrheit im ausbildenden Unternehmen verbleiben“, heißt es im VDMA-Presseschreiben. Dies träfe sowohl auf die unmittelbare Übernahme nach Studienabschluss zu als auch auf eine mittelfristige Zeitspanne von drei bis fünf Jahren. 77 % der Unternehmen halten demnach alle Studierenden direkt nach Studienabschluss; 23 % mindestens einen Teil. Nach drei bis fünf Jahren geben 57 % der Unternehmen an, alle dualen Absolventinnen und Absolventen zu halten; 39 % beschäftigen diese mindestens noch in Teilen.
Insgesamt sind die Unternehmen zufrieden mit der inhaltlichen und organisatorischen Abstimmung mit den Hochschulen. Verbesserungspotenzial sehen sie in dem Austausch und der Vernetzung mit den Lehrenden. Bestehende Formate zum Austausch im dualen Studium sollten noch intensiver genutzt und durch weitere Maßnahmen wie etwa themenspezifische Workshops, Erfahrungsaustausch-Veranstaltungen oder informelle Treffen ergänzt werden.
KMU stärker einbeziehen
Die Mehrheit der befragten Unternehmen – durchschnittlich 62 % – bietet ein duales Studium an. Große Unternehmen sind hierbei überdurchschnittlich häufig mit rund 89 % vertreten, kleine und mittlere Unternehmen mit rund 45 %. Das oft unübersichtliche Studienangebot und der organisatorische und personelle Aufwand stelle kleine und mittlere Unternehmen häufig vor besondere Herausforderungen. „Gerade Mittelständler müssen dabei unterstützt werden, weitere duale Studienplätze anzubieten. Studierende finden hier attraktive Ausbildungs- und Arbeitsumgebungen“, sagt Rauen.