Anne M. Schüller: Ideen und Innovationen im Unternehmen durchbringen
Innovationen sind für das Überleben von Firmen lebensnotwendig. In jeder Firma gibt es die „Übermorgengestalter“, die maßgeblich daran beteiligt sind. Wer das ist, was sie ausmacht und wie sie sich durchsetzen, erklärt Businesscoach und Bestsellerautorin Anne M. Schüller.
VDI nachrichten: Frau Schüller, Sie haben den Begriff des „Übermorgengestalters“ für Ihr Buch gewählt. Was ist das?
Anne M. Schüller: Übermorgengestalter haben ein Future Mindset und Mut. Es sind die, die zu allen Zeiten den Fortschritt in die Welt gebracht haben. Sie stehen am Anfang von Entwicklungen und stellen sich auch gegen Hemmnisse beispielsweise von Status-quo-Denkern. Sie setzen sich mit Biss und Leidenschaft für das Bessere, für die bessere Zukunft ein. Sie haben ein Bestreben, das, was heute schon gut ist, immer noch ein bisschen besser zu machen.
Warum Übermorgengestalter und nicht schon Morgengestalter?
Man muss zunächst an Morgen denken und dann ans Übermorgen. Nur – das Morgen und damit auch das Übermorgen kommen heutzutage unglaublich schnell. Die Digitalisierung hat uns in eine exponentielle Entwicklung hineinkatapultiert. Und exponentiell bedeutet: Es beginnt langsam und wird dann sehr plötzlich sehr, sehr schnell. Und deswegen müssen die Unternehmen heute nicht nur an das Morgen, sondern an das Übermorgen denken.
Elon Musk, Richard Branson und Phil Knight gehören in die Kategorie Vorhut der Übermorgengestalter
Welche Rolle spielen Führungskräfte in diesem Zusammenhang?
Ein Unternehmen, das das Übermorgen erreichen will, braucht dementsprechend solche Menschen in den Topetagen. Das ist eine Grundvoraussetzung. Allerdings kann das Übermorgen-Gestalten auch aus der Mitte des Unternehmens heraus durch das mittlere Management und Mitarbeiter entstehen, die von sich aus initiativ werden, um das Neue ins Unternehmen zu bringen. Das sind nicht die großen strategischen Sprünge, also Big Wins, sondern Schritte auf dem Weg ins Übermorgen, Quick Wins. Und das ist auch der Weg, den ich den Unternehmen empfehle, um Schnelligkeit und Reaktionsvermögen in das Unternehmen zu bringen und Veränderungsbereitschaft in der Belegschaft zu fördern, eben diese Quick Wins. Um dauernde kleine, permanente Veränderungen herbeizuführen, braucht es nur immer ein paar Enthusiasten, die vorausgehen.
Ist eine Person wie Elon Musk ein Übermorgengestalter?
Ja, also Elon Musk gehört definitiv dazu. Er ist sogar vorn mit dabei. Er ist sogar ganz vorn dabei, zusammen mit Richard Branson und Phil Knight von Nike. Aber es sind nicht nur die großen Marken, die einem hier sofort einfallen. Auch hier bei uns in Deutschland gibt es sehr, sehr viele Übermorgengestalter und das eben nicht nur in der Start-up-Szene, sondern auch im Mittelstand. Der deutsche Mittelstand macht und spricht nicht viel, deshalb ist das in den Medien nicht so präsent.
10 % aller Ressourcen müssen Firmen kontinuierlich in die Entwicklung von übermorgen investieren
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