Das Glück bei der Arbeit beruht auf positiven Menschenbildern
Mit dem Glück kennt sich Bestsellerautorin Maike van den Boom aus. In Unternehmen hierzulande treffe man es noch viel zu selten an, sagt sie im Podcast „Prototyp“.
Maike van den Boom ist quasi im Auftrag des Glücks unterwegs. Sie berät Unternehmen, Organisationen und Menschen, wie sie Arbeit zum Wohl aller und aus dem Hamsterrad einen kreativen Lebensort gestalten können. Die Bestsellerautorin („Acht Stunden mehr Glück“) ruft im Karriere-Podcast „Prototyp“ dazu auf, sich auch in Zeiten von Krisen und Kriegen das Recht aufs Glücklichsein nicht nehmen zu lassen. „Denn sonst verlierst du die Energie, um Dinge zu bewegen. Gerade in solchen Phasen brauchen wir Kreativität und Produktivität, um Gutes schaffen zu können.“
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Leider sei die Unternehmenskultur hierzulande nicht dazu geschaffen, Menschen ausreichend Freiraum dazu einzuräumen. Viele Beschäftigte hätten Hemmungen, in die kreative Offensive zu gehen und sich zu Wort zu melden. „Glück ist ein nachhaltiges Gefühl, das auf Werten beruht“, sagt Maike van den Boom. Einer sei, nicht immer auf die anderen zu blicken. „Schau, was du beeinflussen kannst. Gehe hin und rede mit deinem Chef, deinen Kollegen. Du hast die Freiheit dazu. Fasse Mut! Du bist kein Opfer, du kannst etwas reißen!“
Wichtig: Manager müssen aus der Komfortzone heraus
Das Gefühl, selbst aktiv werden und etwas Besseres mitgestalten zu können, habe auch einen betriebswirtschaftlichen Vorteil: „Es ist wissenschaftlich erwiesen: Glückliche Menschen sind gesünder, kreativer, produktiver, bessere Teamplayer, reißen andere mit und bleiben länger bei einem Arbeitgeber.“ Diesen Mut zum Wandel brauche das Land, zudem Menschen, die neu denken und neugierig sind. „Derzeit bremsen sich die Deutschen noch sehr durch Ängste und Sorgen aus.“
Aber wie kann man Menschen dazu bewegen, mutig zu sein und Risiken einzugehen, alles infrage zu stellen? Ein Hebel sei Humanität. Beispiel Nordeuropa. „Das Menschenbild in diesen Ländern ist gekoppelt an ein extremes Vertrauensniveau. ,Der Mensch ist gut und will sein Bestes geben‘, ist die Basis.“ Wenn Manager aus ihrer Komfortzone kommen und bereit sind, Schwächen und Fehler einzugestehen sowie Fragen zu stellen, entstehe die dringend notwendige Nähe zu Kolleginnen und Kollegen. „,Superheroes‘, die glauben, alles zu können und zu wissen, werden das nicht erreichen.“