Ingenieure helfen Ingenieuren
Immer häufiger geraten Ingenieurinnen und Ingenieure durch die Coronakrise in Existenznöte. In solchen Fällen leistet die VDI-Ingenieurhilfe Unterstützung.
Doch dazu muss sie erst einmal erfahren, wo Not am Mann oder der Frau ist. „Unser Rollenverständnis ist häufig, dass wir Ingenieurinnen und Ingenieure Problemlöser sind, daher ist ein Hilferuf für uns oftmals besonders schwierig“, sagt Thomas Terhorst, Geschäftsführer der VDI-Ingenieurhilfe. „Der Verein hat im Jahr 2020 seine finanziellen Unterstützungsleistungen gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Trotzdem rufe ich alle Ingenieure auf, links und rechts zu schauen und Kolleginnen und Kollegen, die sich in einer Notlage befinden, auf die VDI-Ingenieurhilfe aufmerksam zu machen.“
Miete und Krankenkassenbeiträge werden übernommen
Bei Selbstständigen etwa kann die VDI-Ingenieurhilfe zeitweise die private Miete und die Beiträge zur Krankenversicherung übernehmen. Arbeitslosen hilft sie zusammen mit der VDI-Karriereberatung bei der Bewerbung. Hilfe finden auch Studierende, die nicht in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, weil ihnen etwa ihr Job in der Gastronomie oder ihr Werkvertrag in der Industrie gekündigt wurde.
Hilfe zur Selbsthilfe seit 125 Jahren
Der gemeinnützige Verein finanziert sich ausschließlich aus Spenden und unterstützt seit mehr als 125 Jahren Ingenieure in persönlichen Notlagen. Er bietet Berufskollegen Hilfe zur Selbsthilfe, um Ausnahmesituationen abzumildern und im besten Fall zu beheben. Wenn es um die praktische Hilfe geht, wird idealerweise eine der rund 50 Vertrauenspersonen, die ehrenamtlich in den 45 Bezirksvereinen des VDI tätig sind, ins Boot geholt. Das Unterstützungsangebot, das ist Thomas Terhorst wichtig, ist unabhängig von der Mitgliedschaft im VDI oder ähnlichen Organisationen.