Tipps für den Aufstieg 08. Feb 2023 Von Claudia Burger Lesezeit: ca. 5 Minuten

Karriere machen: Die Codes der Erfolgreichen

Die Topmanagementberaterinnen Dorothea Assig und Dorothee Echter über das Erklimmen der Karriereleiter und die Überwindung innerer Widerstände.

Netzwerken, ja klar, das weiß mittlerweile jeder, dass das für die Karriere unentbehrlich ist. Aber wie stelle ich das am besten an und welche Verhaltensweisen und Codes muss ich noch beachten, wenn ich beruflich nach oben will? Fragen, die die Topmanagementberaterinnen Dorothea Assig und Dorothee Echter im Gespräch beantworten.
Foto: PantherMedia / Andriy Popov

VDI nachrichten: Frau Assig, reicht gute Leistung, um auf dem Karrieretreppchen nach oben zu kommen?

Assig: Leistung ist die Basis. Ohne gute Leistung gibt es keine Karriere. Aber Karrieren, ob in einem Konzern oder selbstständig, finden in einem fachfernen und hierarchisch aufgebauten System statt, in dem es um Sichtbarkeit und Nähe geht. Eine Karriere wird durch weitergehende Kompetenzen ermöglicht. Und da kommt ein Karrieremythos ins Spiel: „Karrieristen gehen über Leichen, sie verbiegen sich, sie treten nach unten und buckeln nach oben.“

Die beiden Topmanagementberaterinnen Dorothea Assig und Dorothee Echter waren auch zu Gast beim Karrierepodcast „Prototyp“. Dorothea Assig (l.) warnt vor Karrieremythen, die logisch und allgemeingültig scheinen, aber nur Karriereblocker sind. Dorothee Echter betont die Bedeutung von Lob und Komplimenten anderen gegenüber für das Weiterkommen. Foto: Magdalena Jooss Fotografie

Dass Leistung nicht reicht, ist für manche Menschen eine schwierige Erkenntnis, die große Widerstände auslösen kann. Sie sagen dann: „Bei einem solchen System will ich nicht mitmachen.“ Und schon schnappt die Falle zu. Personen, die so denken, stehen sich selbst im Weg und dieser Mythos verhindert Karrieren. Und davon gibt es noch andere.

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Was verstehen Sie unter einem Karrieremythos?

Assig: Karrieremythen wie oben beschrieben gelten als allgemeingültig. Man hat sie schon oft gehört und gelesen, und dann muss das doch auch stimmen. Solche Mythen, die nichts anderes sind als Karriereblockierer, sind leicht nachvollziehbar, verführerisch logisch und sie werden immer wieder und wieder beschworen. Jedes Einzelbeispiel gilt als Beweis der Richtigkeit. Ein Beispiel: Tag für Tag ist in den Medien zu lesen, dass Chefinnen und Chefs Narzissten oder Narzisstinnen sind und Unternehmen sowieso mies. Wer das glaubt, braucht keine Strategie, weil Karriere machen so willkürlich erscheint.

Auswahlprozesse scheinen objektiv, sie sind es aber nicht

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