Multitasking: Zu viel davon schadet der Produktivität und der Person
Es gibt keinen Grund darauf stolz zu sein, sechs Dinge auf einmal erledigen zu können. Denn Multitasking schadet mehr als es nützt. Das sollten auch Führungskräfte beachten.
Die Simulation läuft auf dem Rechner, das nächste Meeting droht, nebenher schnell ein paar Unterlagen für den Chef zusammenkratzen, da eine Mail, kurz darauf antworten, sich wieder mit der Simulation beschäftigen, der Kollege fragt nach der Ausarbeitung, egal, noch schnell den Anruf annehmen … Hallo, Büroalltag. Herzlich willkommen in der Welt des Multitaskings. Allein der Begriff gehört zum Standardvokabular echter oder selbst ernannter Leistungsträger. Er stammt aus der Computerwelt und beschreibt, wie Betriebssysteme mehrere Aufgaben (Tasks) gleichzeitig erledigen können. Maschinen können das gut. Menschen weniger. „Wir Menschen können uns immer nur auf eine Sache voll konzentrieren“, erklärt Iring Koch, Professor für Psychologie an der RWTH Aachen. „Beim Multitasking muss er ständig zwischen Aufgaben hin und her switchen, was Ressourcen raubt, weil man sich wieder auf eine andere Aufgabe konzentrieren muss.“ Dieses immer wiederkehrende Umschalten – neu fokussieren und konzentrieren – sei ungemein kraftraubend. Folge: „Bearbeitungszeiten oder gar Fehler nehmen zu, jedenfalls nimmt die Arbeitsqualität ab“, sagt Koch.
„Wer als Kopfarbeiter tätig ist wie Ingenieure und dazu auch noch komplexe Tätigkeiten zu erledigen hat, tut sich keinen Gefallen damit, zwischendurch beispielsweise ans Telefon zu gehen und sich in eine Frage eines Kunden hineinzudenken.“ Gunther Wolf, Beratungsunternehmen I.O. Group Wolf
Studie der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg belegt: Multitasker überschätzen sich in ihrer Leistung
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