Wie auch Frauen nonverbale Machtspiele einsetzen können
Männer wollen Hierarchien, Frauen wollen sie weit weniger. Auch ohne große Worte können Machtsignale gesendet werden. Wie auch Frauen sie einsetzen können – wenn sie denn wollen.
Beim Thema Gleichberechtigung von Frauen und Männern geht es oft um Kennzahlen wie das Gehalt oder den Anteil von Frauen in Führungspositionen. Selten wird genauer hinter die Kulissen, auf das tägliche Miteinander im Betrieb geschaut.
Schade eigentlich. Denn hier entscheidet sich, wer mit der Karriere weiterkommt. Nonverbale Kommunikation spielt dabei eine viel größere Rolle, als gemeinhin angenommen wird. Mit ihr werden Machtsignale gesetzt, die stärker wirken als jedes inhaltliche Argument, sagt Peter Modler, Unternehmensberater, Coach und Dozent, der drei Kommunikationsarten unterscheidet: Move Talk (Körpersprache), Basic Talk (verbal/nicht intellektuell) und High Talk (verbal und intellektuell). „Im Konfliktfall schlägt Move Talk jede noch so ausgefeilte Argumentation.“
Vom Sandkastenspiel zur Situation im Büro
Vom Sandkastenspiel zum Sozialverhalten im Büro ist der Weg nicht weit. Die amerikanische Soziolinguistin Deborah Tannen hat untersucht, wie wichtig es Kindern beim Spielen ist, die Rangordnung in der Gruppe zu klären. Ihre Beobachtungen: In Gruppen mit vorwiegend Jungen ist dies so grundlegend, dass meist erst dann miteinander gespielt wird, wenn – was schnell geschieht – jeder seinen Platz in der Hierarchie gefunden hat.
Mädchen dagegen spielen häufig sofort und gleichberechtigt miteinander und dabei lassen sie Rangordnungsfragen außer Acht. Vereinfacht gesagt, zeigt sich diese Tendenz auch im Berufsleben…