Erste deutsche Weihnachtsmünze erfreut die Sammler
Am 18. November 2021 erscheint eine Sammlermünze, die zwei Premieren in sich vereint: Zum einen ist es die erste Weihnachtsmünze der Bundesrepublik Deutschland, zum Zweiten ist sie mit einer sogenannten Tellerprägung versehen.
Mit einem Nominalwert von 25 € ist sie die zweite deutsche Münze mit dieser Wertangabe. Die erste entstand 2015 aus Anlass von „25 Jahre deutsche Einheit“. Die 25-€-Münzen weisen eine Besonderheit im Silbergehalt auf: Sie sind aus 999/1000 Silber und damit reine Feinsilbermünzen. Die bekannten 20-€-Münzen werden dagegen von der Bundesrepublik Deutschland in der Qualität Sterlingsilber (925/1000) geprägt.
Bei der Tellerprägung ist die Bildseite mit dem Motiv „Weihnachten – Geburt Christi“ in der konkaven Vertiefung so gestaltet, dass die Form des Tellers durch den fehlenden Randstab auf dieser Seite optisch verstärkt wird und somit besonders gut erkennbar ist.
Weihnachtsmünze mit zwei Prägequalitäten
Die Motivauswahl erläutert das Bundesministerium der Finanzen: „Die Münze ist einem der wichtigsten Feste der Christenheit gewidmet, das tief in der Kultur und im Brauchtum unseres Landes verwurzelt ist.“ Die Münze wurde von der Künstlerin Adelheid Fuss aus Potsdam gestaltet. Sie wird mit einem Durchmesser von 30 mm und einem Gewicht von 22 g in den Prägequalitäten Stempelglanz und Spiegelglanz zu erwerben sein. Der Verkaufspreis in den Filialen der Bundesbank sowie an vielen Bankschaltern wird in der Qualität Stempelglanz 25 € betragen und in der Qualität Spiegelglanz (höchste Qualitätsstufe) kann die Weihnachtsmünze 2021 bei der Münze Deutschland für einen Betrag von 44,95 € bestellt werden.
Die Münze Deutschland liefert dafür die Silberprägung als Weihnachtsgeschenk in einer besonderen Kapsel. Die Münzkapsel ist mit einer Öse versehen, sodass sie auch am Weihnachtsbaum als Schmuck dekoriert werden kann. Aufgrund des Alleinstellungsmerkmals als erste Tellerprägung der Bundesrepublik Deutschland dürften moderate Wertsteigerungen nicht ausgeschlossen sein. Weitere 25-€-Weihnachtsmünzen sind für die kommenden Jahre geplant.
Tellerprägungen gibt es bei Münzen schon lange
Tellerprägungen sind in der Münzgeschichte nichts Neues. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Teller- bzw. Schüsselprägungen ist die 25-€-Prägung jedoch nur einseitig gewölbt (die Wertseite ist plan ausgeführt), weil durch die Prägetechnik der Charakter als Zahlungsmittel nach den Anforderungen der Bundesbank gesichert sein muss. Damit weist die Münze eine fühlbar größere Dicke gegenüber den vergleichbaren 20-€-Sammlermünzen auf.
Ein Beispiel für eine beidseitige Wölbung ist die im Jahr 2019 von der Republik Österreich emittierte 20-€-Sammlermünze mit dem Thema „50 Jahre Mondlandung“.
Die eine Seite wölbt sich nach außen und die andere nach innen. Zusätzlich sind die Erde und die sie umgebenden Sterne farbig dargestellt. Diese Münze in 925er Silber ist heute in der Qualität PP (Spiegelglanz) kaum unter 100 € zu erwerben.
In der Münzgeschichte finden wir gewölbte Münzen bereits bei den Kelten in Form von Regenbogen-Schüsselchen oder dann als in Europa weit verbreitete schüsselförmige byzantinische Münzen – sogenannte Skyphaten. Die schüsselförmigen Münzen wurden zuerst unter Kaiser Basilius II (976–1025) geschlagen und blieben bis zum Ende des Reiches durch die osmanische Eroberung im Jahr 1453 vorherrschend.