Neue Sammelmünze zeigt Annette von Droste-Hülshoff
Die Darstellung der Dichterin mit offenem Haar spielt auf eines ihrer Gedichte an. Der Kauf lohnt sich mehr wegen der Gestaltung denn wegen möglicher Wertsteigerungen.
Aus Anlass des 225. Geburtstags von Annette von Droste-Hülshoff (1797–1848) hat das Bundesministerium der Finanzen eine 20-€-Sammlermünze prägen lassen, die am 24. Februar 2022 herausgegeben, aber coronabedingt erst später verausgabt wurde. Die Münze zeigt die deutsche Dichterin und Komponistin, die in der Literatur in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen besonderen Rang einnimmt. Der Entwurf stammt von der Künstlerin Anna Auras aus Stuttgart.
Taugen Goldmünzen als Geldanlage?
Die neue Sammlermünze besteht wie alle offiziellen und aktuellen 20-€-Prägungen aus Sterlingsilber (Ag 925) mit einer Masse von 18 g und einem Durchmesser von 32,5 mm. Ausgegeben wird diese Münze in den beiden höchsten Prägequalitäten Stempelglanz und Spiegelglanz. Dabei kann die Münze in der Prägequalität Stempelglanz zum Nennwert von 20 € bei der Deutschen Bundesbank sowie bei Banken und Sparkassen erworben werden. In der höchsten Prägequalität Spiegelglanz hingegen ist die Münze für 37,50 € inkl. MwSt. bei der Münze Deutschland zu bestellen.
Münze zeigt Droste-Hülshoff mit offenem Haar
Auf der Bildseite der Münze ist Annette von Droste-Hülshoff, die als Frau in den engen Konventionen des Biedermeiers lebte, mit vom Wind gelöstem Haar, abgebildet. Dieses Symbol steht für ihre Befreiung aus den engen Verhältnissen der Zeit, in der es ihr auch gelang, über eigenhändig erarbeitete Einkünfte zu verfügen. Von der Künstlerin Anna Auras wird der Kontext berührend dargestellt. Dabei bezieht sich dieses Momentum auf das 1842 in Meersburg am Bodensee entstandene Gedicht „Am Turme“:
„Wär’ ich ein Jäger auf freier Flur, Ein Stück nur von einem Soldaten, Wär’ ich ein Mann doch mindestens nur, So würde der Himmel mir raten; Nun muß ich sitzen so fein und klar, Gleich einem artigen Kinde, Und darf nur heimlich lösen mein Haar, Und lassen es flattern im Winde!“
Im Hintergrund der Bildseite wird durch den angedeuteten Vogelflug und die Alpensilhouette die große Naturverbundenheit der Dichterin hervorgehoben. Der glatte Münzrand enthält in vertiefter Prägung die Inschrift: „SO GROSSES KLEINOD, EINMAL SEIN STATT GELTEN!“ Die Münze kann Sammelnde durch ihre gelungene Gestaltung erfreuen und Freunde der Literatur würden sie als Geschenk sicher gerne annehmen. Gleichwohl ist eine mögliche Wertsteigerung wohl nur im Zusammenhang mit dem Anstieg des Silberkurses zu erwarten. Aktuell beträgt der Silberwert dieser Sammlermünze etwa 11,60 €.
Kegelrobbe ziert neue Goldmünze
Das Bildnis von Annette von Droste-Hülshoff war bereits auf den uns sicher noch in Erinnerung gebliebenen 20-DM-Scheinen zu sehen.
Droste-Hülshoff war bereits in der Weimarer Republik auf Münzen zu sehen
Aber auch auf älteren Münzen findet sich ihr Bildnis wieder. Hier ist auf das Sammelgebiet Inflationsgeld von 1923 hinzuweisen, als während der Weimarer Republik drei Münzen mit dem Konterfei der Dichterin mit den Nominalwerten 50, 100 und 500 Mark als Notgeld der Provinz Westfalen geprägt wurden. Diese interessanten Münzen können aktuell in Sammelqualität ab etwa 20 € erworben werden. Die Prägungen erfolgten in Aluminium, Messing/Kupfer und zu einem geringen Teil in Silber.