Spielend zum Erfolg
Brettspiele und Puzzles boomen. Für Ingenieurinnen und Ingenieure bedeutet das neben dem Vergnügen Arbeit.
Rund 33 Mio. Deutsche spielen ab und zu Gesellschaftsspiele, rund 5,6 Mio. laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach regelmäßig. Und die Deutschen puzzeln wie die Weltmeister: In den Lockdowns stieg der Absatz von Erwachsenenpuzzles um 50 % im Vergleich zum Vorjahr.
Axel Kaldenhoven, Geschäftsführer von Schmidt Spiele in Berlin, hat dafür eine Erklärung: „Brettspiele sind in gewisser Weise ein Gegentrend zur Digitalisierung, die uns alle erreicht, von der wir uns aber immer öfter eine Auszeit suchen.“ Schmidt Spiele ist die Heimat des Klassikers „Mensch ärgere Dich nicht“ und hat im vergangenen Jahr mit traditionellen Spielen den Umsatz um rund 40 % gesteigert.
Der Umsatz in Deutschland wird laut Hermann Hutter, dem Vorsitzenden des Branchenverbands Spieleverlage e. V., in diesem Jahr bei deutlich über 700 Mio. € liegen. Traditionsunternehmen Ravensburger produziert zu 90 % selbst. Das ist die Ausnahme. Andere Verlage lassen produzieren, etwa bei Firmen wie ASS Altenburger in Thüringen oder Ludo Fact in Bayern. Für Ingenieurinnen und Ingenieure bietet die Branche Jobs in Spieleentwicklung und Produktion. Manche Fachkraft hat sich den eigenen Traum erfüllt.
Den Fokus „Traditionsspiele im Trend“ lesen Sie im aktuellen E-Paper der VDI nachrichten mit diesen Themen:
Eine ernste Angelegenheit
Gesellschaft: Brettspiele, Kartenspiele, Puzzles – analoge Spiele boomen. Corona hat die Entwicklung noch verstärkt. Für Ingenieurinnen und Ingenieure gibt es in der Branche Arbeit.
„Die Spiele sind meine Kinder“
Entwicklung: Der Mathematiker und Physiker Reiner Knizia profitiert beim Entwurf seiner Spiele vom Denken in Modellen.
Würfelnd an Innovationen arbeiten
Bildung: Die VDI-Richtlinie 4521 zeigt, wie technische Probleme strukturiert gelöst werden. Analoge Spiele helfen bei der Umsetzung.