Übungen für die „bedrohte Spezies Mann“
Männer betrachten den eigenen Körper oft als Maschine, die zu funktionieren hat, und ignorieren gesundheitliche Probleme, sagt der Sportwissenschaftler Michael Despeghel von der Uni Gießen.
Für Michael Despeghel sind Männer „eine bedrohte Spezies“. Er will das ändern. Zusammen mit den Medizinmännern, einer Vereinigung von Fachleuten aus diversen Disziplinen, hat er Übungen entwickelt, die auch Sportmuffel auf Trab bringen, und bietet das Konzept in Unternehmen an. Despeghel ist Lehrbeauftragter für Gesundheitsverhalten am Institut für Sportwissenschaft der Universität Gießen. Er ist Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für präventive Männermedizin. Der Clou am Medizinmänner-Konzept: Despeghel und Co. folgen mit dem Ansatz nicht mehr der WHO. Die sagt beispielsweise zum Risikofaktor Bewegungsmangel, dass der Mann 2000 kcal in der Woche durch körperliche Aktivität ausgleichen sollte, eine Frau 1500 kcal. Das würde bedeuten, drei-, viermal die Woche ca. eine Viertelstunde aktiv zu sein. Das ist für die meisten wohl eher nicht Realität. Despeghel, der allerdings selbst sehr aktiv ist, macht sich für ein Konzept stark, bei dem auch kleine Einheiten und Übungen in den Alltag und vor allem in das Homeoffice-Leben integriert werden können. Zunächst erfolge ein intensiver Check-up. Danach wird entschieden, was richtig für den Mitarbeiter ist. Die Daten werden nicht an den Arbeitgeber weitergegeben. Auch der Betriebsarzt bleibe außen vor. Übrigens, auch Frauen dürfen mitmachen. „Das wäre sonst ja Diskriminierung“, sagt Despeghel im Podcast „Prototyp“ von ingenieur.de und VDI nachrichten. Und er hat auch ein paar Schnelltipps parat. Zu hören im neuen Podcast: