Virtuelle Realität erweckt im Nationalsozialismus zerstörte Synagogen zu neuem Leben
Der Ingenieur Marc Grellert von der TU Darmstadt rekonstruiert digital die von den Nazis in der Reichspogromnacht zerstörten jüdischen Gotteshäuser.
Hunderte deutscher Synagogen wurden während der Pogromnacht vom 9. November 1938 zerstört. Sie können nicht einfach so wieder zurückgeholt werden. Doch erleben sie dank digitaler Technik derzeit wieder eine Auferstehung. Der Ingenieur Marc Grellert von der TU Darmstadt haucht den Gotteshäusern zumindest digital neues Leben ein.
Als die Nazis am 9. November 1938 den Befehl gaben, alle Synagogen im Lande zu zerstören, leisteten sie ganze Arbeit. Über 1400 Synagogen und jüdische Gebetshäuser wurden in jener Nacht, die in der Bevölkerung zynisch „Kristallnacht“ genannt wurde, abgebrannt oder niedergerissen. Viele Hundert Juden kamen dabei ums Leben. Wenigstens das Andenken und die Vermittlung des Wissens über die zerstörten Synagogen kann moderne Technik unterstützen.
Marc Grellert, der im Fachgebiet Digitales Gestalten der TU Darmstadt lehrt, ist Experte für virtuelle Rekonstruktion und die Simulation von Architektur. In den vergangenen 25 Jahren hat er mit seinen Studierenden von den Nazis zerstörte Synagogen digital auferstehen lassen.
Marc Grellert will die Schönheit der in der Pogromnacht zerstörten Synagogen zeigen
Grellert, der sich auf die Wissensvermittlung mithilfe digitaler Medien spezialisiert hat, will „den kulturellen Verlust und die Schönheit der einst in Deutschland vorhandenen Synagogenarchitektur den Menschen vor Augen führen“, wie er sagt. Seit über 25 Jahren widmet sich der Architekt der Rekonstruktion zerstörter Synagogen am Computer.
Alles aus der Welt der Technik
Angebot wählen und sofort weiterlesen
- Alle Beiträge auf vdi-nachrichten.com
- Monatlich kündbar
Oder werden Sie VDI-Mitglied und lesen im Rahmen der Mitgliedschaft Vn+.