3-D-Druck überführt Eierdiebe
Additiv gefertigte Kunsteier mit integrierten GPS-Trackern sollen die Nester von Seeschildkröten vor Langfingern schützen.
Aktivisten der multinationalen Umweltschutzorganisation Paso Pacifico haben den „InvestEGGator“ entwickelt. Dabei handelt es sich um ein 3-D-gedrucktes Kunstei, in dessen Innerem ein GPS-Tracker nebst Akku verborgen ist. Einmal pro Stunde sendet es ein Standortsignal.
Ziel ist es, die Plünderer von Schildkrötennestern in Mittelamerika zu identifizieren und Handelsrouten offenzulegen. Die Eier verschiedener Arten gelten in vielen Regionen der Welt als Delikatesse.
Jedes vierte Nest wurde geplündert
Die Umweltschützer legten ihre Köder in insgesamt 101 Nester in Costa Rica aus. Dort leben die Grüne Meeresschildkröte (Chelonia mydas, auch bekannt als Suppenschildkröte) und die Oliv-Bastardschildkröte (Lepidochelys olivacea). Ergebnis: Jedes vierte Gelege wurde geplündert. Teils verstummten die Eisignale in Privathäusern in unmittelbarer Strandnähe, teils in nahegelegenen Bars. Die interessanteste Spur führte in einen 137 km entfernten Supermarkt, der sich als Drehscheibe im Eierhandel erwies.
Internationale Zusammenarbeit
Bei der Auswertung der Daten halfen Forscher der Universität Kent in Großbritannien. Finanziert wurde die Aktion über die „Wildlife Crime Tech Challenge“ der US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit (USAID).
Helen Pheasey von Paso Pacifico leitete die Feldstudie vor Ort. Ihr Fazit: „Es hilft uns zu wissen, dass ein großer Teil der geplünderten Eier in der Region verbleibt. Wir werden unsere Schutzbemühungen dort intensivieren.“ Geplant seien sowohl Aufklärungskampagnen als auch juristische Schritte. „Schön wäre es, wenn es weitere solcher Projekte geben könnte.“ Details ihrer Arbeit haben die Umweltschützer in einem Fachmagazin veröffentlicht.