Additive Fertigung: „Diese Technologie ist ein Tanker“
Noch ist der Anteil der additiven Fertigung an der gesamten Industrieproduktion verschwindend klein: 0,13 %. Wohlers-Analyst und -Berater Christian Seidel, Professor an der Hochschule München, geht aber von einem starken Wachstum aus.
In den nächsten Jahren werde sich das Markvolumen laut Seidel verzehnfachen. „Einpendeln wird sich die Quote langfristig irgendwo zwischen 1 % und 10 %.“ Dabei gebe es durchaus Einsatzfelder, in denen der Anteil deutlich höher sein werde, etwa im Triebwerksbau.
Der Experte vergleicht die additive Fertigung mit einem Tanker: Ist sie erst mal in Bewegung, ist sie kaum noch aufzuhalten. Dabei gebe es nicht diese eine große, alles dominierende Killerapplikation. „Was die Technik stark macht, ist stattdessen ihre Vielfältigkeit, ihre Flexibilität.“ Corona habe das gezeigt: In Pandemiezeiten wurden viele Drucker einfach genutzt, um die gefragten Face-Shields zu produzieren. Und in Kriegszeiten könne schnell für den Defense-Sektor gedruckt werden.
Seidels Lieblingstechnologie ist übrigens der Multimaterialdruck. Einschätzungen zu einzelnen Technologien – im Kunststoff- und im Metallbereich – gibt der Experte im Podcast Druckwelle.
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