Ausgezeichnete Ideen für den 3-D-Druck
Bereits zum sechsten Mal hat die internationale Formnext Start-up Challenge junge Unternehmen aus der Welt der additiven Fertigung für ihre innovativen Geschäftsideen und neuen technischen Entwicklungen ausgezeichnet.
Fünf außergewöhnliche Start-ups konnten in diesem Jahr mit ihren Neuheiten die Jury überzeugen: Die jungen Unternehmen Addiguru (USA), AM Flow (Niederlande), Molyworks (USA), NematX (Schweiz) und ToffeeAM (GB).
Externe Echtzeitüberwachung
Addiguru bietet eine nach eigenen Angaben kostengünstige und einfach zu benutzende Echtzeitüberwachung für die additive Fertigung. Die Überwachungstechnologie ist unabhängig vom Hersteller und kann leicht in bestehende und neu entwickelte AM-Anlagen für Metall integriert werden. Die Kamera wird oben auf der Maschine platziert, schaut in das Pulverbett und ist mit einem externen Computer verbunden. Die Software des US-Start-ups erkennt automatisch die relevanten Bilder und sendet die Aufnahmen dann zur Analyse an eine selbstlernende Intelligenz. Diese erkennt Anomalien und informiert den Anwender.
Automatisiertes Postprocessing
Das niederländische Start-up AM Flow hat eine End-to-End-Lösung für das Postprocessing entwickelt. Die End-to-End-Lösung reicht von der Bauteilerkennung über das Handling und Sortieren bis hin zum Transport und Verpacken. Dabei kommen verschiedene Technologien wie 3-D-Formerkennung, industrielle Bildverarbeitungssysteme und KI-Software für die Produkt-und Prozessautomatisierung nach dem 3-D-Drucken zum Einsatz.
Pulver aus Metallabfällen
Das kalifornische Start-up Molyworks will Metallabfälle in der Produktion (zum Beispiel Späne, gebrauchte Pulver und Altteile) nachhaltig in den Produktionsprozess zurückführen und daraus metallisches Pulver für den 3-D-Druck herstellen. Dafür haben die Gründer 2015 im Garagenhof das Greyhound-System entwickelt, das heute aus einem mobilen Schmelzofen und einer innovativen Pulververdüsung besteht. Insgesamt hat das junge Team bereits Versuche mit 21 Metallen unternommen – zum Beispiel Titan, Stahl, Nickel, Aluminium und Kupfer.
Hochleistungspolymere
Die NematX AG ist ein Schweizer Start-up, das 2020 als Spin-off der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH Zürich) gegründet wurde. Mit der „Nematic 3D Printing“-Technologie soll die nächste Generation im Hochleistungspolymer-3-D-Druck erreicht werden. Damit sollen bei Hochleistungsendanwendungsteilen die aktuellen Benchmarks im Polymer-3-D-Druck deutlich übertroffen werden. Zielbranchen sind unter anderem Luft- und Raumfahrt, Medizin, Elektronik und industrielle Anwendungen, in denen Teile rauen Umweltbedingungen ausgesetzt sind.
Eine automatisierte Designsoftware
Das britische Start-up ToffeeAM hat eine automatisierte Designsoftware entwickelt, die lediglich einen Designraum, die Fluid-/Materialbedingungen und die Leistungsoptimierung des Bauteils erfordert. ToffeeAM entstand 2019 als Ausgründung am Imperial College London und lizenziert seine AM-Software Toffee. Diese kann nicht nur einzelne Bauteile, sondern ganze Systeme optimieren und zum Beispiel die Gesamtzahl der Bauteile verringern. Zum Einsatz kommt die Software bereits in der Formel 1, in der Luftfahrt und in der Öl- und Gasförderung.