Additive Fertigung 10. Okt 2024 Von Stefan Asche Lesezeit: ca. 2 Minuten

Der Bundestrainer für 3D-Druck zieht Bilanz nach der WM

1400 junge Teilnehmer aus 70 Ländern traten Mitte September bei der Weltmeisterschaft der Handwerksberufe („WorldSkills“) gegeneinander an. Kai Laugsch, deutscher Head-Coach für 3D-Druck, schildert im Podcast, was er erlebt hat.

Fabian Eisenschink vertrat die deutsche Nationalmannschaft im Bereich der additiven Fertigung. Hier widmet er sich der Nachbearbeitung eines gedruckten Bauteils.
Foto: WorldSkills Germany / Frank Erpinar

Was haben Julian Nagelsmann und Kai Laugsch gemeinsam? Sie sind beide Mitte 30 – und sie sind beide Bundestrainer: Der eine arbeitet für den Deutschen Fußballbund, betreut also die besten Kicker des Landes. Der andere berät die größten Talente in Sachen AM (Additive Manufacturing). Beide Männer sind maximal motiviert – gingen aber mit leeren Händen aus den jüngsten internationalen Wettbewerben hervor. Dennoch haben beide gewonnen: An Sympathie – und an Erfahrung. Denn immer gilt der Slogan: „Entweder du gewinnst – oder du lernst …“

Nationaltrainer Kai Laugsch blickt zuversichtlich auf die nächsten Turniere. Foto: WorldSkills Germany / Frank Erpinar

Was die beiden Coaches unterscheidet: Über Nagelsmann wurde zuletzt fast alles gesagt. Über Laugsch noch nicht. Deshalb kommt der Südwestfale in der aktuellen Folge des Podcasts „Druckwelle“ zu Wort. Der 36-Jährige schildert, wie die Weltmeisterschaft der Berufe, die „Worldskills 2024“, verlief. Sein besonderes Augenmerk gilt dabei natürlich seinem AM-Team. „Unser Finalist in Lyon, Fabian Eisenschink von der Krones AG, erreichte am Ende den neunten Platz.“ Dies sei unter den gegebenen Voraussetzungen höchst respektabel. „Asiatische Teilnehmer werden nur für diesen einen Wettbewerb über Monate trainiert.“ Auch sei die gegebene Druckerhardware eher in Fernost im Einsatz – weniger in Europa.

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Nationaltrainer Kai Laugsch (li.) und sein Schützling Fabian Eisenschink landeten im AM-Wettbewerb (Additive Manufacturing) am Ende auf Platz 9.

Foto: WorldSkills Germany / Martin Klindtworth

Nationaltrainer Kai Laugsch (li.) darf seinem Schützling während des Wettbewerbs nicht zur Seite springen.

Foto: WorldSkills Germany / Frank Erpinar

Nicht nur handwerkliches Geschick war gefragt. Im 3D-Druck-Wettbewerb musste beispielsweise auch eine Gussform digital konstruiert/optimiert werden.

Foto: WorldSkills Germany / Frank Erpinar

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Die Bedienung eines Kunststoffdruckers geht Fabian Eisenschink leicht von der Hand.

Foto: WorldSkills Germany / Martin Klindtworth

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Die Bedienung von CAD-Programmen gehört für die Teilnehmer zum täglichen Brot.

Foto: WorldSkills Germany / Martin Klindtworth

Im Podcast erklärt der Trainer, welche anspruchsvollen Aufgaben es im Rahmen der sechstägigen WM zu lösen galt: „Zunächst musste – für einen Helm – ein innen liegender Kameraadapter konstruiert und per Metalldruck realisiert werden. Anschließend gefragt: ein Tischbein, gemäß Lastenheft topologisch optimiert und dem gegebenen Bauraum angepasst.“

Gussform erstellen mittels Reverse Engineering

Später galt es, für den selbst entwickelten Kameraadapter eine Bohrschablone im Schmelzschichtverfahren, also aus Kunststoff, zu produzieren. Die nächste Aufgabe: Ein altes Pumpenlaufrad mittels 3D-Scanner erfassen und auf Basis der gewonnenen Daten eine neue entsprechende Gussform designen. So ging es Schlag auf Schlag.

Das alles fand aber nicht nur unter Zeitdruck statt – sondern auch unter den kritischen Augen der Juroren. „Die Punktrichter achten nämlich nicht nur auf die Endprodukte“, erklärt Laugsch. „Sie bewerten stets auch die Ordnung am Arbeitsplatz, die Einhaltung einschlägiger Arbeitsschutzbestimmungen, die Minimierung etwaiger Stützstrukturen, die Bauraumorientierung sowie die Ressourceneffizienz.“ Ferner würden sie penibel beäugen, ob ausschließlich das gegebene Werkzeug zum Einsatz kam. Denn: „Wer seine eigenen, vertrauten Tools mitbringt, agiert unfair“, so der Bundestrainer.

Die nächste Worldskills findet in Schanghai statt

Wer bei der nächsten WM in Schanghai sein Know-how präsentieren will, muss sich zuerst über die Deutschen Meisterschaften qualifizieren. Die finden laut Laugsch im nächsten Frühjahr statt. Details dazu gebe es zeitnah auf der Website von „Worldskills Germany“.

Übrigens: AM-Weltmeister 2024 wurde Doin Yun. Diesem jungen Südkoreaner zollt Laugsch jeden Respekt: „Großartige Leistung!“ Gleichzeitig ist der Bundestrainer überzeugt, dass sein eigenes Team künftig noch weiter vorne mitspielen kann: „Wir sind stark im problemorientierten Denken. Flexibilität zeichnet uns aus. Falls unerwartete Aufgaben auftauchen, haben wir die passenden Antworten.“

Das gesamte Podcast-Interview gibt es hier:

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Einen Kurzfilm zur WM der Berufe gibt es hier:

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