Erster Metall-3D-Drucker auf ISS angekommen
Mithilfe eines drahtbasierten Laserauftragskopfes sollen Ersatzteile hergestellt werden. Der Einsatz gilt als Testlauf für künftige Marsmissionen und extraterrestrische Bergbauaktivitäten.
Das französische Unternehmen AddUp hat in Zusammenarbeit mit Airbus den ersten Metall-3D-Drucker für das Weltall an die Europäische Weltraumorganisation (ESA) geliefert. Das Gerät wurde am Dienstag an Bord einer SpaceX Falcon-9-Rakete zur Internationalen Raumstation (ISS) gebracht. Es wurde speziell für den Einsatz in der Schwerelosigkeit entwickelt und wird in das europäische Wissenschaftsmodul Columbus integriert.
Im ersten Schritt werden Testkörper additiv aufgebaut und mit gleichen Bauteilen verglichen, die auf der Erde gedruckt wurden.
Lesetipp: ESA-Astronaut steuert erstmals vierbeinigen Roboter aus dem Weltall
Der Drucker, dessen Entwicklung 2016 gestartet wurde, arbeitet im DED-Verfahren (Directed Energy Deposition). Im konkreten Fall wird ein Draht vorgeschoben und in einem Laserfokus aufgeschmolzen. Die Schmelze wird dann sukzessive zu Bauteilen aufgeschichtet. Das Gerät soll bereits im nächsten Monat in Betrieb genommen werden. Es bietet die Möglichkeit, nicht nur kaputte Teile zu ersetzen, sondern auch improvisierte Komponenten für unvorhergesehene Notfälle oder Nachrüstungen herzustellen. Ein DED-Lasersystem kann außerdem als Schneid- und Markierwerkzeug eingesetzt werden.
Bedeutung des 3D-Drucks für die Weltraumforschung
Der 3D-Druck wird nach Ansicht von Experten ein unverzichtbares Werkzeug sein, wenn die Menschheit andere Planeten besiedeln oder im Weltraum Bergbau betreiben will. Die Technik wird helfen, das Frachtvolumen zu reduzieren und Metalle zu recyceln.