Filamente selbst herstellen aus alten PET-Flaschen
Ein tschechischer Maker hat eine kostenlose Anleitung veröffentlicht, mit deren Hilfe engagierte Hobbybastler einen eigenen Filamentextruder herstellen können. Gefüttert wird das Gerät mit alten PET-Flaschen.
Anfänger kennen das: Lange nicht jeder Printjob führt zum gewünschten Ergebnis. Insbesondere beim beliebten Schmelzschichtverfahren (Fused Filament Fabrication, FFF) lauern viele Fehlerquellen. Sie münden regelmäßig in Fehldrucken – also Plastikschrott. Für jeden weiteren Versuch muss neues Filament her. Pro Kilo werden hierfür mindestens 10 € fällig, bei besonderen Kunststoffen kann der Betrag aber auch schon mal dreistellig werden.
Abhilfe schaffen – und zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen – will der tschechische Maker Ondrej Sraitr. Statt am laufenden Band neuen Müll zu produzieren, will er aus bestehendem Müll neue Filamente spinnen. Dazu hat er den „Petamentor“ entwickelt. Das zweiteilige Gerät zerschneidet alte PET-Flaschen zunächst in lange Streifen, die anschließend zu Standard-Filamenten extrudiert werden.
Wie nachhaltig ist der 3D-Druck?
Ausführliche Bauanleitung mit Video-Tutorial
Sämtliche Teile, die dafür benötigt werden, stellt der engagierte Bastler auf seiner Homepage vor. Diejenigen Komponenten, die gedruckt werden können, sind mit entsprechenden STL-Dateien hinterlegt. Zu allen elektronischen Zukaufbauteilen nennt er potenzielle Bezugsquellen. Doch damit nicht genug: In verschiedenen Youtube-Videos zeigt er Schritt für Schritt auf, wie der Petamentor montiert und zusammengelötet wird. Das Projekt ist Open Source und wird laufend weiterentwickelt. Wie das Ergebnis bestenfalls aussehen kann, zeigt dieses Video:
Fehldrucke lassen sich auch einsenden und recyceln
Wer schon viele Fehldrucke aus Standardkunststoffen zuhause rumliegen hat, muss sie übrigens nicht zwingend in die Tonne werfen. Eine Alternative dazu bietet das Braunschweiger Start-up Recycling Fabrik. Es sammelt den Müll und erzeugt daraus neue Filamente. Wie das funktioniert und wer davon profitiert, erläutert Geschäftsführer Rudolf Leue in dieser Folge des Podcasts „Druckwelle“:
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