Produktionstechnik 03. Jan 2025 Von Stefan Asche Lesezeit: ca. 2 Minuten

Hamburg will das Tor zur Welt der additiven Fertigung werden

Ein neuer Verein sowie ein Fraunhofer-Leistungszentrum sollen die junge Technologie in die Breite tragen.

Volle Fahrt voraus für die additive Fertigung! Von Hamburg aus soll die junge Technologie in die Unternehmen transferiert werden.
Foto: panthermedia.net/ rudi1976

Hamburg will das Tor zur Welt der additiven Fertigung werden. Jüngster Schritt auf diesem Weg: Die Gründung des Vereins „Industrialized Additive Manufacturing Hub Hamburg (IAMHH e. V.)“. Parallel soll ein Fraunhofer-Leistungszentrum insbesondere den Transfer von Inventionen in die industrielle Anwendung vor Ort vorantreiben. Für beide Maßnahmen stehen hohe Fördersummen bereit.

Vorangetrieben wird der neue Verein u. a. von (v.l.n.r.): Ingomar Kelbassa (Vorstandsvorsitzender IAMHH e. V., Institutsleiter Fraunhofer-Einrichtung für Additive Produktionstechnologien IAPT, Institutsleiter Institut für Industrialisierung Smarter Materialien ISM der TUHH), Karsten Heuser (VP Additive Manufacturing, Siemens AG), Katharina Fegebank (Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg und Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke), Melanie Leonhard (Senatorin für Wirtschaft und Innovation), Henning Fehrmann (Geschäftsführer Fehrmann GmbH, Sprecher des 3D-Druck Nord Netzwerks) und Axel Müller-Groeling (Vorstand für Forschungsinfrastrukturen und Digitalisierung der Fraunhofer-Gesellschaft e. V.). Foto: Fraunhofer IAPT | Ingo Boelter

Hamburg ist die größte Industriestadt Deutschlands. Der Hamburger Masterplan Industrie (2023) hat sich die Stärkung und Weiterentwicklung der ansässigen Industrie sowie Neuansiedlungen in Hamburg zum Ziel gesetzt. Das Dokument nennt prominent den Einsatz neuer Technologien, die fortgesetzte Digitalisierung und den bidirektionalen Transfer von Wissenschaft und Wirtschaft als zentrale Handlungsfelder.

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In diesem Kontext haben die Fraunhofer-Einrichtung für Additive Produktionstechnologien (IAPT), das Netzwerk 3D-Druck Nord, der Industrieverband Hamburg (IVH) und die Handels- sowie Handwerkskammer eine Vision von unbürokratischen Public-Private-Partnerschaften und lebendigen Netzwerken aus Wirtschaft und Wissenschaft entwickelt. Diese sollen den industriellen Bedarf an additiver Produktion systematisch identifizieren, bedarfsgerechte Forschungsvorhaben anstoßen und Hamburgs Vorreiterrolle im Bereich der additiven Produktion stärken.

Erstes Pilotprojekt des IAMHH e. V. will lokale Kreislaufwirtschaft vorantreiben

Der Verein IAMHH, hinter dem ein illustrer Kreis von Gründungsmitgliedern steht, startet mit drei Pilotprojekten. Eins der Projekte, das Verbundvorhaben „Akropolys“ mit einer Gesamtprojektsumme von rund 2,5 Mio. €, hat bereits eine Förderzusage von rund 1,75 Mio. € von der Hamburgischen Investitions- und Förderbank erhalten. Es setzt sich eine große Aufgabe des Umweltschutzes zum Ziel: Kunststoffmaterialien mehrfach für 3D-Druckkomponenten aufzubereiten und Produkte aus Kunststoff am Ende ihres Lebenszyklus im 3D-Druck wiederzuverwerten.

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Den konkreten Ausgangspunkt dieses Pilotprojekts liefern absehbare Nachhaltigkeitsvorgaben der EU. Demnach werden sämtliche Kunststoffbauteile in einem Fahrzeug künftig zu einem bestimmten Anteil aus recyceltem Kunststoff herzustellen sein. Im Rahmen von Akropolys bauen sechs Hamburger Partner eine lokale Kreislaufwirtschaft für die additive Produktion mit Polymeren auf.

Wegen der industriellen Relevanz der additiven Produktion, der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und nicht zuletzt der breiten lokalen Unterstützung für den Verein IAMHH e. V. hat die Fraunhofer-Gesellschaft dem IAPT ein Leistungszentrum bewilligt. Es heißt ebenfalls IAMHH. Im Zusammenspiel mit ihm initiiert und koordiniert der Verein insbesondere Verbundvorhaben für vorwettbewerbliche Entwicklungsstadien neuer Technologien.

Das Fraunhofer-Leistungszentrum IAMHH koordiniert den Wissenstransfer

Das Leistungszentrum fokussiert die volkswirtschaftliche Verwertung der Ergebnisse aus den Verbundvorhaben durch den Transfer in wettbewerbliche Entwicklungsstadien mit den beteiligten Industriepartnern – vom Prototyp bis zum Nachweis des erfolgreichen Einsatzes der neuen Technologie in der Produktionsumgebung vor Ort beim Industriepartner. Zusammen mit dem neuen Verein, der TU Hamburg und dem Fraunhofer IAPT bietet das Leistungszentrum den Maßnahmen zur Industrialisierung der additiven Produktion in der Metropolregion Hamburg eine organisationsübergreifende Infrastruktur.

Die Fraunhofer-Gesellschaft unterstützt den Transfer von Innovationen der additiven Produktion in die industrielle Anwendung über das Leistungszentrum ab Januar 2025 zunächst für drei Jahre mit jährlich 1 Mio. €.

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