Mit dem 3-D-Drucker gegen Corona
Eine kostenlose Datei erlaubt das Fertigen eines Türgriffaufsatzes, mit dem sich jeder direkte Kontakt vermeiden lässt. Einfach, aber effizient! Haben Sie ähnlich gute Ideen?
Der 3-D-Druck kann helfen, die Ausbreitung des Coronavirus zu verringern. Das beweist das belgische Unternehmen Materialise. Der Branchengigant hat einen Aufsatz für Türgriffe konstruiert, der sich additiv fertigen lässt und es ermöglicht, Türen mit dem Unterarm zu öffnen und zu schließen. Auf diese Weise ist kein direkter Kontakt mit dem Türgriff erforderlich. Das Unternehmen bietet das druckbare Design kostenlos an.
Experten glauben, dass SARS-CoV-2 längere Zeit auf Oberflächen überleben kann. Daher stellen gerade Türgriffe ein hohes Kontaminationsrisiko dar. Der 3-D-gedruckte Türöffner kann an vorhandenen Türgriffen befestigt werden. Er verfügt über eine paddelförmige Verlängerung, mit der sich die Tür mit dem Arm statt mit der Hand öffnen und schließen lässt.
Die Montage ist einfach
Die Montage erfolgt ohne Löcher zu bohren oder den vorhandenen Türgriff zu ersetzen. Das erste Modell ist für zylindrische Griffe ausgelegt. Materialise plant weitere Designs nach Bedarf, die mit unterschiedlichen 3-D-Druckverfahren gefertigt werden können.
Die Idee für den Griffaufsatz entstand bei einer internen Besprechung über Maßnahmen zum Schutz von Mitarbeitern und Besuchern. Schnell war klar, dass mehr Menschen von diesem Design profitieren könnten, daher wurde beschlossen, die druckbare Datei kostenlos zur Verfügung zu stellen. Nun kann jeder mit Zugriff auf einen 3-D-Drucker das Design herunterladen und es innerhalb weniger Stunden lokal herstellen. Dank 3-D-Druck könnte dieser Türöffner in kürzester Zeit weltweit verfügbar sein. 2018 wurden weltweit mehr als eine halbe Million 3-D-Drucker verkauft. Die Datei mit dem druckbaren Design kann hier heruntergeladen werden:
Lebensrettende Ventile aus dem Drucker
In der Lombardei, Norditalien, haben 3-D-Drucker bereits Leben gerettet: Einer Klinik in Brescia waren Ventile für Beatmungsgeräte ausgegangen. Als der Gründer des jungen Unternehmens Isinnova davon erfuhr, packte er einen Drucker ein und fuhr ins Krankenhaus. Nach wenigen Stunden waren die rund 20 g schweren Ersatzteile konstruiert und per Schmelzschichtverfahren ausgedruckt. Viele Patienten haben davon bereits profitiert. Davon beflügelt, meldete sich das ebenfalls ortsansässige Unternehmen Lonati. Es druckte auf Basis des Isinnova-Designs weitere Ventile, diesmal mittels Lasersintern. Der Engpass ist jetzt überwunden.
Haben Sie Ideen?
Haben Sie Ideen, auf welchen Wegen der 3-D-Druck in der Corona-Krise helfen kann? Lassen Sie es uns wissen! Gute Ideen stellen wir gerne unseren Lesern vor. Kurze Mail genügt!