Additive Fertigung 13. Feb 2025 Von Stefan Asche Lesezeit: ca. 3 Minuten

UK greift nach den Sternen – mit Hilfe von 3D-Druck

Das Raumfahrtunternehmen Orbex aus dem schottischen Forres erhält knapp 24 Mio. € an Fördermitteln, um von britischem Boden aus Kleinsatelliten in die Erdumlaufbahn zu schießen.

Die Prime-Rakete von Orbex: Antrieb und Teile des Rumpfs sind additiv aufgebaut.
Foto: Orbex

Eine in Großbritannien gebaute Rakete, die von britischem Boden aus ins All startet, könnte bald Realität werden. Ende 2025 soll der Countdown auf Null runtergezählt werden.

Gestartet werden soll vom Weltraumbahnhof Saxavord auf den Shetlandinseln. Foto: Orbex

Zeit dafür wird es. Denn das Vereinigte Königreich arbeitet schon seit über einem Jahrzehnt auf dieses Ziel hin: Im Jahr 2017 verstärkte die Regierung ihre Bemühungen und finanzierte den Ausbau eines Weltraumbahnhofs in Saxavord auf den Shetlandinseln und des Weltraumbahnhofs Cornwall. Ein großer Versuch, Kleinsatelliten von heimischem Boden aus zu starten, fand im Januar 2023 statt. Virgin Orbit hatte versucht, von Cornwall aus zu starten. Die Mission scheiterte aber.

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Jetzt übernimmt Orbex die Führung. Das einzige britische Orbitalstartunternehmen hat von der britischen Regierung eine Kapitalspritze in Höhe von knapp 24 Mio. € erhalten. Orbex hofft, Europas bevorzugtes Unternehmen für den Start von Kleinsatelliten zu werden. Das meldet 3DPrint.com.

Die zweistufige Rakete „Prime“ ist 19 m hoch. Foto: Orbex

Eine Besonderheit der 19 m langen zweistufigen Trägerrakete „Prime“ von Orbex: Die Triebwerke sind aus einem Stück gefertigt, additiv. Schweißnähte, Schrauben oder Flansche sind nicht mehr erforderlich. Dadurch werden potenzielle Fehlerstellen minimiert und Materialien eingespart. Bei der Wahl des Druckers fiel die Entscheidung zuletzt auf den „M4K“ von der EOS-Tochter AMCM. Vor Jahren hatte Orbex noch mit Maschinen von SLM Solutions aus Lübeck (heute Nikon SLM Solutions) gearbeitet. Laut 3DPrint.com sind außerdem die meisten Antriebssubsysteme und einige Strukturkomponenten der Rakete, einschließlich der Tanks, additiv aufgebaut. Dabei kamen zum Teil faserverstärkte Kunststoffe zum Einsatz. Sie zeichnen sich durch eine überlegene Festigkeit bei einem Bruchteil des Gewichts herkömmlicher Materialien aus.

Die Triebwerke werden in Maschinen von AMCM gedruckt. Foto: Orbex

Neben der britischen Regierung investierten in der Serie D auch der dänische Export & Investment Fund (Eifo), Octopus Ventures und der Business Angel Sohaib Abbasi. Insgesamt hat Orbex gut 27 Mio. € eingesammelt.

Saxavord Spaceport will Dreh- und Angelkreuz für Satellitenstarts in Europa werden

Während ein Großteil der europäischen Raumfahrtaktivitäten immer noch auf internationalen Partnerschaften beruht, will Orbex beweisen, dass Großbritannien es alleine schaffen kann. Die dort entwickelten und gebauten Raketen werden vom Saxavord Spaceport starten. Das ist der nördlichste Weltraumbahnhof Großbritanniens und einer der vielversprechendsten Startplätze in Europa.

Rakete „Prime“ wird mit Biopropan betrieben

Im Gegensatz zu herkömmlichen Raketen, die fossile Brennstoffe verbrennen, wird die Prime-Rakete mit Biopropan betrieben, einem erneuerbaren Biokraftstoff, der die Kohlenstoffemissionen reduziert. Das bedeutet, dass jeder Orbex-Start einen viel kleineren ökologischen Fußabdruck haben könnte als vergleichbare Raketen. Dies verschafft dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil, insbesondere auf dem europäischen Markt, wo die Nachhaltigkeit in der Raumfahrt zu einer wichtigen Priorität wird.

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Phillip Chambers, CEO von Orbex: „Wir beginnen mit den letzten Vorbereitungen, um der globalen Satellitenindustrie die flexibelsten und umweltverträglichsten Startdienste zu bieten. Diese Investition ebnet uns nicht nur den Weg, in diesem Jahr unsere erste Rakete zu starten, sondern auch eine größere Rakete zu entwickeln, die es uns ermöglicht, an der European Launcher Challenge teilzunehmen. Diese Entwicklungsziele sind entscheidend für unsere längerfristige Entwicklung.“

Wissenschaftsminister Peter Kyle betonte: „Indem wir 20 Mio. £ in diesen Raketenstart investieren, helfen wir dem Land nicht nur, ein führendes Ziel für Kleinsatellitenstarts in Europa zu werden, sondern bringen auch hoch qualifizierte Arbeitsplätze und Investitionen für Gemeinden und Organisationen in ganz Großbritannien.“

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