Agile Robots produziert den Roboter Franka in Kaufbeuren
Nachdem der insolvente Roboterbauer Franka Emika Ende 2023 übernommen wurde, gab es viele Spekulationen. Jetzt steht fest: Die Roboter werden weiter in Deutschland gebaut.
Für die Robotik in Deutschland ist das eine gute Nachricht. Heute, am 7. März 2024, berichtete der internationale Automatisierungsspezialist Agile Robots, dass er die Produktion von Robotern von Franka Robotics (ehemals Franka Emika) an seinem Produktionsstandort in Kaufbeuren aufgenommen hat. Damit könnten die Systeme nun wieder an die Kunden ausgeliefert werden. Hintergrund: Im November 2023 hatte Agile Robots das Robotikunternehmen übernommen und in die Agile Robots Gruppe integriert. Damals hatte es Spekulationen gegeben, dass damit wichtiges Entwicklungs-Know-how nach China verloren gehen könnte, weil der Automatisierungsspezialist auch mehrere Standorte in China hat. Zumindest was die Produktion angeht, gibt es nun also Entwarnung.
Produktion von Franka Robotics bleibt in Bayern
Bis zur Insolvenz wurden die Roboter von Franka Robotics im Allgäu gefertigt. Mit dem neuen Produktionsstandort in Kaufbeuren werden sie somit auch „weiterhin in ihrer bayerischen Heimat produziert“, heißt es dazu. Dort wird bereits der Roboter Yu 5 Industrial von Agile Robots gefertigt. Beide Roboterarme wurden in Deutschland designt und entwickelt.
Agile-Robots-CEO und -Gründer Zhaopeng Chen erklärte dazu: „Ich freue mich sehr, dass wir die starke Nachfrage nach den Robotern von Franka Robotics ab sofort aus Kaufbeuren heraus bedienen können. Unsere Teams haben hier hervorragende Arbeit geleistet – insbesondere, wenn man bedenkt, dass Franka Robotics erst seit November 2023 Teil der Agile Robots Gruppe ist. Mit dem Produktionsbeginn haben wir nun den nächsten Meilenstein in unserer gemeinsamen Firmengeschichte gelegt.“
Roboter mit menschenähnlichem Tastsinn
Beliebt sind die Leichtbauroboter von Franka Robotics weltweit wegen ihres menschenähnlichen Tastsinns. Nach Angabe des Herstellers vertrauen internationale Eliteuniversitäten, darunter das MIT, Stanford und die ETH Zürich, Forschungseinrichtungen wie das Max-Planck-Institut und multinationale Technologiekonzerne wie Nvidia auf die ausgeprägten taktilen Fähigkeiten dieser Roboter.
Auf internationalen Robotikkonferenzen sind die Roboter laut Sven Parusel, Senior Vice President Academia & Research bei Franka Robotics, „an jeder Ecke anzutreffen“. Er sagt: „Es ist schön zu sehen, dass unsere Roboter nun wieder verfügbar sind.“