Roboter für alle
Sie sind vor allem in der Industrie zu finden, doch demnächst sollen Roboter den Alltag erobern.
Bald sollen Roboter so einfach zu bedienen sein wie Smartphones. Daran arbeiten Entwicklungsteams an Hochschulen und bei Roboterherstellern mit Hochdruck. Ihre Motivation: Durch die intuitive Interaktion zwischen Mensch und Maschine entstehen neue Anwendungsoptionen – und zwar sowohl für Industrie und Handwerk als auch für die persönliche Assistenz im Alltag.
Marktforscher wittern bei kollaborierenden Robotern, sogenannten Cobots, daher ein erhebliches Wachstumspotenzial. Das US-Beratungsunternehmen ABI Research hat dazu vorige Woche frische Zahlen veröffentlicht: Danach wird der globale Cobot-Markt von für 2021 prognostizierten 600 Mio. $ auf 8 Mrd. $ anwachsen.
Vom Robotertrend wollen auch Startups profitieren
Davon wollen sowohl etablierte Hersteller als auch Start-ups profitieren. Im Februar hat ABB zwei neue Cobots mit vereinfachter Bedienung und Sicherheitsfunktionen für die Interaktion mit Menschen vorgestellt. Wettbewerber Kuka kündigte im April ein neues Betriebssystem für seine Roboter an. Es soll Basis für die neue Robotikplattform des Unternehmens sein. Darüber wollen die Augsburger einen einfachen Zugang zu leicht bedienbaren Programmen, Apps, Diensten und Zubehör realisieren.
Bis die Technik wirklich reif für die intuitive Anwendung im privaten Haushalt ist, dürften allerdings noch Jahre vergehen. Aktuell arbeiten Wissenschaftler daran, dass sich die Maschinen in Umgebungen zurechtfinden, die sie nicht kennen oder die regelmäßig verändert werden. Dafür soll der Einsatz von künstlicher Intelligenz, insbesondere verschiedene Formen des maschinellen Lernens, sorgen – Software in Kombination mit Sensorik, die dann auch außerhalb der Labore zuverlässig funktionieren muss.
Den Fokus „Kollaborierende Roboter“ Lesen Sie im aktuellen E-Paper der VDI nachrichten mit diesen Themen:
Berühren erwünscht
Automation: Noch sind Roboter vorwiegend professionellen Anwendungen vorbehalten. Durch ihre zunehmend intuitive Anwendung werden sie alltagstauglich und könnten wie Smartphones bald reif für eine breite Anwendung werden.
Cobots aus dem Webshop
Automation: Wer mit kollaborativen Robotern neue Anwendungsbereiche und Erstanwender erreichen möchte, sollte für leichte Bedienbarkeit sorgen. Bei ABB in München wurde dafür einiges getan.
So wird Robotern das Lernen beigebracht
Forschung: Es gibt inzwischen viele Ansätze, um die Bedienung von Robotern zu vereinfachen. Bis zu einer natürlichen Interaktion ist es jedoch noch ein weiter Weg.