Robotikwettbewerb: Newcomer ausgezeichnet
Wie viele frische Ideen junge Unternehmen der internationalen Robotik bescheren, ist in diesem Jahr beim „Award for Innovation and Entrepreneurship in Robotics & Automation“ (IERA) zu erkennen. Denn erstmals sind in diesem Jahr alle vier Finalisten Newcomer in der Branche.
Inhaltsverzeichnis
Die beim internationalen Robotik-Erfinderpreis IERA 2024 vorgestellten Konzepte sind sehr vielfältig. Neben zwei chinesischen Unternehmen erreichten eine deutsche und eine US-amerikanische Firma das Finale. Der Preis wird von der IEEE Robotics and Automation Society Industrial Activities Board und der International Federation of Robotics verliehen.
Vom humanoiden Roboter bis zur Software zur Prozessoptimierung
Von den vier Finalisten entwickelte beispielsweise Fourier Intelligence aus Schanghai, China, den humanoiden Roboter „GR-1“. Der beherrscht menschenähnliche Steuerungsfähigkeiten für Bewegungen. Youibot Robotics aus Shenzhen, China, erreichte mit dem mobilen Manipulator „OW12“ für die Automatisierung der Halbleiterfertigung das Finale. Das deutsche Unternehmen Neura Robotics aus Metzingen konnte die Jury mit der „Cognitive Robotics Plattform“ begeistern, die Robotern menschenähnliche kognitive Fähigkeiten verleiht. Das US-Unternehmen Realtime Robotics aus Boston erreichte das Finale mit einem Softwareprogramm, das die Bewegungen von Industrierobotern vollautomatisch plant. Die Anwendung entwickelt eine optimierte „Choreografie“ für Roboter, damit diese in Arbeitszellen eng und kollisionsfrei zusammenarbeiten können.
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„Die Finalisten zeichnen sich alle durch ein hohes Qualitätsniveau aus und zeigen, dass die Robotikindustrie in eine neue Phase eingetreten ist“, sagte Andra Keay, Vorsitzende der IERA Awards und Vizepräsidentin des RAS Industrial Activities Board. „Zum ersten Mal sind alle Finalisten junge Unternehmen, die innerhalb der letzten zehn Jahre gegründet wurden. Diese Newcomer haben mehr als 500 Mio. $ an Investitionen eingeworben und beschäftigen mehr als 1300 Mitarbeitende. Wir freuen uns darauf, in Zukunft noch mehr junge Robotikunternehmen mit ehrgeizigen kommerziellen Erfolgszielen zu sehen“, sagte sie.
Gewinner Realtime Robotics findet passende Choreografie für Roboter
Als Gewinner gekürt wurde schließlich Realtime Robotics. Das Unternehmen habe Pionierarbeit bei der Optimierung von Roboter-Arbeitszellen geleistet, indem die Leistungsfähigkeit verbessert und Zykluszeiten verkürzt wurden, heißt es im Urteil der Jury. Die Software übernimmt dafür die Bewegungsplanung der Roboter und arbeitet mit hohem Tempo. Dabei wertet sie Hunderttausende von Lösungsvorschlägen aus, bevor sie den Anwendern optimierte Pfade, Sequenzen und Werkzeugrotationen der Roboter zur Verfügung stellt. Ein Video des Unternehmens zeigt Anwendungen, bei denen die Pfadplanung per Software erleichtert werden konnte.
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Die Programmierung der Produktionszelle ist traditionell eine sehr zeitaufwendige Aufgabe für Ingenieure und die Optimierung der Arbeitsabläufe ein typischer Engpass. Ändern sich die Aufgaben des Roboters, muss der Planungsprozess jedes Mal von vorne beginnen. Die Software von Realtime Robotics ist in der Lage, innerhalb kürzester Zeit die Bewegungsabläufe der Roboter zu optimieren. Kunden aus Fertigung, Lagerhaltung und Logistik können davon profitieren, wenn sie Produktionszellen installieren oder die Leistung von Robotern verbessern wollen, ohne die laufende Produktion zu unterbrechen. Künftige Versionen der Software sollen den Energieverbrauch oder den Platzbedarf optimieren. Will Floyd-Jones, Mitbegründer von Realtime Robotics, freute sich: „Es ist eine große Ehre für uns, von den führenden Organisationen der Robotikbranche eine solche Anerkennung zu bekommen.“
Mit Material von der International Federation of Robotics.